Jack White – Blunderbuss
Nach scheinbar unzähligen Bandprojekten hat Jack White sich endlich dazu entschlossen, seinen Namen auf eine Soloplatte zu setzen, lange haben wir gewartet, denn mal ehrlich, dass alle Jack White Projekte nach Jack White und sonst wenig anderen klangen, war schlecht zu überhören. Und ausgerechnet RZA kann man dafür danken.
Was RZA damit zu tun hatte? Nun, in einer von Whites Musiker Kollaborationen tauchte eben der nicht auf und White nahm stattdessen aus Langeweile ein paar Songs mit der dafür engagierten Band auf. Voila, die Basis für Jack White und sein „Blunderbuss“ war geschaffen.
Nach White klingt das immer noch, aber irgendwie erscheint er hier besonders kreativ und frei von dem typischen Garage Sound, was zumindest für mich frühere Bands von White immer etwas eintönig hat erscheinen lassen. Nein, hier darf man quer durch die Genre-Vielfältigkeit von Jack White wandern und staunend zuhören, wie er dicke Rocksongs, leise Songwriter Töne und natürlich viel Blues in ein durch und durch unterhaltsames Album stopft.
Mina Tindle – Taranta
So süß und charmant können eigentlich nur die Franzosen sein, mit einem modernen Mix aus alten Chansons und Indiepop a la Feist macht die junge Dame ihre Runden. Inspiriert wurde sie übrigens von Catpower und französischen Filmklassikern, daher auch der völlig fiktive Künstlername.
In Brooklyn lernte sie zusammen mit ihrer Band The Limes, wie man sich hip eine Fangemeinde herbei musiziert, zurück in Frankreich ging es dann an das Debüt „Taranta“, das wunderbar leicht und sonnig daher kommt, sehr viele Ideen mit sich bringt und Lust auf mehr macht. Wer sich also in das schwarze Kleine, roten Lippenstift und einen Hauch künstlerischer Verzweiflung stürzen will, der wird mit Mina Tindles Soundtrack gut untermalt.
Anfang Mai ist Mina Tindle auch in Deutschland live zu erleben:
2.5. Köln – Stadtgarten
3.5. Berlin – Privatclub
4.5. Frankfurt – Nachtleben
5.5. Hamburg – Prinzenbar
Vintage Trouble – The Bomb Shelter Sessions
Heiß geht es her bei Vintage Trouble, die Rock'n Soul Band aus Chicago klingt wunderbar nach heißem Classic Rock a la Free und Lynyrd Skynyrd (in ihren non-Redneck Songs) gemischt mit Motown Klängen und lässt so ein schönes Gefühl der Nostalgie aufkommen. Dieses Album dürfte das letzte sein, was einigermaßen ruhig veröffentlicht wird, denn die Band spielt sich langsam aber sicher zu Arenen hinauf. Das sicherlich auch, weil sich Sänger Ty Taylor beispielsweise bei der Suche nach einem neuen INXS Sänger weit nach vorne gesungen hat und das live im US Fernsehen.
In Großbritannien steht man sowieso auf den Mix aus Bluesrock und Soul, weshalb sie dort 2011 auch eben mal Rihanna in den Charts überholten.
„The Bomb Shelter Sessions“ sind dabei eine hübsche Erinnerung an die alten Tage des Rock und vor allem des Soul, die Engtanz und Beehives wieder auferstehen lassen. Nichts weltbewegend Innovatives, dafür sehr unterhaltsam.