Am Ende hatte der neue Dschungelkönig, Ex-Brosis-Sänger Ross Anthony auch noch einen Krokodilpenis verspeist und mehrere Erdwürmer vertilgt. Er kaute sich durch Känguruanus und musste dafür ein Schnitzel mit Pommes verschmähen. Ja, die RTL-Dschungelshow lief noch einmal zur vollen Ekelhaftigkeit auf, wobei sich der Magen des in 16 Tagen gestählten Zuschauers wohl kaum noch bei den angebotenen "Köstlichkeiten" umzudrehen vermochte. Eher noch über die Bösartigkeit der Macher, einem ausgelaugten Dschungelthronaspiraten wie "Rossi" zum Urwald-Kompott allen Ernstes glänzende Gummibärchen als Alternative vorzusetzen. Doch der Brite hatte die erste Regel des "Ich bin ein Star…"-Abenteuers am Besten von allen Teilnehmern begriffen: für die Show geht alles! Und – bloß nicht langweilen! 16 Tage im Harmoniecamp, da musste noch etwas kommen. So zeigte sich in der letzten Sendung letztmals das wahre Gesicht eines Fernsehphänomens, das von gezielter Erniedrigung der Kandidaten lebt, das die menschliche Würde durch krudeste "Dschungelprüfungen" verletzt und – nicht zu vergessen – erst durch die herzlich ausgeübte Boshaftigkeit des Moderatorenduos Bach/Zietlow zum Quotenerfolg wurde. Trotz aller fehlenden Reibereien, allen Zusammenhalts und aller gelebten Bata-Illic-"Charmonie" bei den Campbewohnern. Soviel Erfolg war nicht abzusehen, denn die meisten der 10 "Stars" hatten ihre Karrieren bereits lange hinter oder nie vor sich. Mit anderen Worten: sie hatten kaum etwas zu verlieren. So gab es Bilder, die die TV-Macher erträumt haben dürften: vom Nacktbader-DJ bis zu den "Wassernixen" Isabel und Michaela.
Was wird nun aus ihnen? Man darf spekulieren:
Etwa noch eine Woche lang werden die Dschungelbewohner durch alle möglichen und unmöglichen Formate bei RTL gereicht, ausser jener DJ natürlich, bei dem man nicht weiß, ob er zu unpassender Zeit den rechten Arm hebt. Und dann? Was macht nun Lisa Bund, die ja schon festgestellt hatte, dass ihr Gesang nicht zu großen Karriere führte, wenn sie feststellt, dass dies der Dschungelaufenthalt auch nicht ändert? Wo wird sich Barbara Herzsprung wiederfinden, die mit der Dschungelgage immerhin wohl ein Yoga-Studio aufmachen könnte? Oder Eike Immel? Lockt doch ein Plattenvertrag für den Sangesfreudigen und Auftritte bei Apres-Ski-Shows auf RTL 2? Hat die Mühe dann gelohnt?
Wie, Sie lachen? Man wird doch fragen dürfen!
Was kann sich Ross Anthony von seinem Titel "kaufen"? Eine neue Popband wohl kaum und Berühmtheit auch nur ähnlich lange, wie sie all den Stars des Kommerzfernsehens zuteil wird, die sich durch Castingsshows und Dschungelexperimente schleppen. Sie sind nunmehr Teil einer Fernsehmaschine 2008, die immer neues Futter für ihre Klatsch- und Tratschsendungen braucht – was für eine Karriere! Dennoch sei gesagt, dass mit dem schwulen "Rossi" jemand gewonnen hat, der alle seelischen Höhen und Tiefen des zweiwöchigen Dschungelknastes mit "Zwangsarbeit" durchlebt und für den Zuschauer nachvollziehbar durchlitten hat. Einer, der sich am stärksten zeigte, wenn er vermeintlich am Schwächsten war und der es schaffte, sich selbst zu überwinden und dabei über sich selbst zu lachen. Auch die alberne Dschungelkrone, die Mr. Anthony am Schluss aufgesetzt wurde, trug er noch mit strahlender Würde. Wie gesagt: der Brite hatte die Regel Nr.1 der Show am besten begriffen. Soll man gratulieren? Aber ja!
unglaublich ! kaum ist er zurück zu Hause, fangt er an, zu schreiben.. und wie !grandios, aussagekräftig, aber auch berechtigt, in einen Stil geschrieben, den ich gern habe !Komplimente junger Mann, es ist ein wahres Vergnügen, Sie zu lesen….und als Ausländerin lerne ich viel Vokabel dabei, sehr erfrischend !bitte weiter machenLebensfreude