Ein schöner Rücken kann eben doch entzücken! Dank Rolfing. Diese Behandlungsart ist eine ganzheitliche und alternative Methode gegen Schmerzen wie Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen. Diese Methode wird auch „Strukturelle Integration“ genannt und ist eine komplementärmedizinische Behandlungsmethode. Diese Behandlungsmethode besteht dabei aus einer Verbindung aus einer Massage des Bindegewebes und einer Art Physiotherapie von der Körperhaltung und -bewegung. Benannt wurde dieses Verfahren nach der US-Biochemikerin Ida Rolf. Alles über die Theorie und die Praxis dieser Massagetechnik des Bindegewebes finden Sie hier!
Die ideale Körperstruktur nach Rolfing:
- Ein unbeschwerter, freier Atem (in alle Richtungen möglich).
- Eine an der Schwerkraftachse ausgerichtete innere Gewichtung des Körpers.
- Eine richtige Balance zwischen der Vorder-und Rückseite des Körpers.
- Eine Gleichheit und Spiegelung der Seiten links und rechts.
- Eine waagerechte Orientierung der Gelenke.
- Ein Gleichgewicht von Kontraktion und Relaxation.
- Die uneingeschränkte Beweglichkeit aller Wirbelgelenke.
Resultat: Die mechanischen Lasten werden bei der Rolfing-Methode zu minimieren versucht, damit das Schmerzpotenzial so gering wie möglich gehalten werden kann. Das natürliche Gleichgewicht zwischen Körper und Geist ist hier der Schlüssel zu diesem Ansatz.
Die Rolfing-Theorie:
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte die Biochemikerin Ida Rolf die Theorie, dass der Körper in verschiedene Einheiten einzuteilen sei und, ähnlich wie ein architektonisches Gebilde, die Solidität dieses Gebäudes auch von dem Zusammenhalten der einzelnen körperlichen Einheiten untereinander abhängig wäre. Der Theorie zufolge gab es ein gewisses inneres Gleichgewicht, das es einzuhalten gelte. Schwankt dieses Gleichgewicht durch Fehlhaltungen in den Bewegungsabläufen, so postulierte die amerikanische Forscherin, sei das auch die Ursache für spätere Erkrankungen. Dies betraf aber nicht nur physische, sondern auch psychische Erkrankungen. Beispielsweise vertrat die Forscherin die Auffassung, dass permanenter Stress dem Bindegewebe schade. Die Lösung lag da auf der Hand: eine Korrektur der Haltungsfehler! Doch alles könne man mittels dieser Behandlungsmethode nicht heilen und so stellte die Biochemikerin Indikationen und Kontraindikationen für ihre Methode auf. Die Anwendungsgebiete dieser Methode ist dabei breit angelegt: Von Arthrose, Bandscheibenbeschwerden, Rückenschmerzen bis hin zu Haltungsschäden, chronischer Migräne bis hin zu Muskelverspannungen und psychosomatische Beschwerden. Hingegen kann man mittels dieser Methode nicht einen Bandscheibenvorfall, eine ausgewachsene Arthritis, Osteoporose, Tumore, Lähmungen oder entzündliche Bindegewebserkrankungen behandeln. Auch hier hat diese Alternativmedizin ihre Grenzen!
Die Behandlung
Die praktische Behandlung bei diesem Theorieansatz ist zum einen die Korrektur dieser Haltungsschäden durch bewusstes Erlernung der Bewegungsabläufe und eine spezielle Massagetechnik, die die verklebten Bindegewebsschichten wieder lockern und die Verkürzungen im Gewebe zurückdehnen sollen. Der Körper als eine solche Einheit einer Vielheit wird dabei therapiert und so die Statik wieder nach und nach hergestellt. Innerhalb von drei Monaten werden zehn Sitzungen besucht, die jeweils bis zu 90 Minuten dauern können. Zunächst ist erfahrungsgemäß die erste Sitzung mit am anstrengendsten, da der Verspannungen am schlimmsten sind. So gut sich diese Methode jetzt anhören mag, bisher ist sie nicht ärztlich anerkannt. Inwieweit und ob überhaupt diese Behandlung bei Schmerzen hilft, bleibt daher die große Frage. Doch wenn wirklich die Chance besteht auf die Art wirklich Minderung der Schmerzen zu erlangen, ist es wenigstens einen Versuch wert, denn das Gute an der Alternativmedizin ist, dass die Nebenwirkungen gering ausfallen. Und im Zweifel hat man mittels Rolfingmethode eine Tiefenentspannung durch die Bindegewebsmassage gewonnen!