Vor nicht allzu langer Zeit waren Festplatten langweilige Produkte, deren Ende schon vorhergesagt wurde. Denkste.
Viele Innovationen sind in letzter Zeit am Markt aufgetaucht. Neue Magnetisierungsverfahren wie das Perpendicular Recording ermöglichen kompaktere Platten mit höheren Speicherdichten. Hitachi möchte bis 2007 die Terabyte-Grenze für Festplatten überschreiten. Dann hat eine Festplatte im heimischen Rechner mehr Kapazität als manches professionelle Rechenzentrum.
Windows Vista setzt auf Hybrid-Festplatten, bei denen ein vorgeschalteter schneller Flash-Speicher als Cache dient und schnelle Startzeiten ermöglicht. Notebook-Festplatten sind inzwischen so robust und intelligent eingebaut, dass man das Notebook wie selbstverständlich im laufenden Betrieb durch die Gegend tragen kann. Ganz zu schweigen vom iPod, der mit Festplatten arbeitet und bei dem sich niemand mehr Gedanken über Headcrashs macht.
Dass Festplatten nicht groß sein müssen zeigen die Microdrives oder PCMCIA-Festplatten, die zum Beispiel von Toshiba angeboten werden.
Vergegenwärtigt man sich mal die Vielzahl der Geräte in denen heute Festplatten zum Einsatz kommen, dann wird klar, dass Festplatten einen zweiten Siegeszug angetreten haben:
# MP3- und mobile Video-Player
# Set-top-Boxen für digitales Fernsehen
# Multimedia-Zentralen
# Backup-Systeme
# Storage-Area-Networks für riesige Datenmengen
# Spielekonsolen
Ach ja, natürlich auch in Notebooks und Desktop Rechnern. Und, wie viele Festplatten haben Sie schon zuhause?
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Klar haben Festplatten ihre Stärken, aber Flash-Speicher eben auch. Dessen Fassungsvermögen wächst rasant und wird die Festplatte bei vielen Anwendungen in absehbarer Zeit ablösen. Dass Flash-Speicher langsamer oder weniger haltbar ist, ist inzwischen auch überholt. Dafür ist er weniger störanfällig, leiser und stromsparend. Von mir aus sollten sie auch dringend mal die CD/DVD und ihre Nachfolger ablösen: Dann nämlich hätten wir gar keine rotierenden Medien mehr und damit keine Vibrationen, keine Geräusche, keine mechanischen Teile mehr. Also eine Renaissance ist das für mich nicht, vielleicht ein letztes Aufbäumen, bevor die Festplatte aus unserem Alltag verdrängt wird und in Forschungseinrichtungen ihren Ruhestand feiert.