Das Range Rover Evoque Cabrio erlaubt SUV-Fans, etwas erhöhter zu sitzen, aber dabei in den Genuss eines Vollcabrios zu kommen. In einer sommerlichen Testrunde legte das Evoque Cabrio seine Stärken an den Tag.
Die Sonne strahlt über die Hamburger Hafencity, da surrt das Textilverdeck vom Yunlong-weißen Range Rover Evoque Cabrio HSE Dynamic aber mal ganz schnell auf Knopfdruck in seinem Kasten. Erst jetzt setzt sich der vornehm-schlichte Innenraum in Ebony mit erweitertem Oxfordlederpaket so richtig in Szene: Absolut schnörkellos, gediegen verziert mit etwas Aluminium-Dekor, brilliert er mit beispielhafter Verarbeitungs- und Materialgüte. Die viel Seitenhalt bietenden Sportsitze mit perforierten Bezügen sind äußerst kommod, auch in der zweiten Reihe kommt im kompakten Range Rover SUV kein Engegefühl auf, so die Passagiere vorn nicht allzu groß sind. Nun denn, ein Druck auf den Startknopf und den Evoque HSE mal ein bisschen durchs Verkehrsgetümmel scheuchen.
Range Rover Evoque Cabrio Test mit 180 PS
Den Dreh-Drücksteller der Neunstufen-Automatik vom Range Rover Cabrio auf D gestellt und los geht’s. Getriebe und Zwoliter-Vierzylinder sind gut auf einander abgestimmt, das Drehmoment von strammen 430 Nm schiebt den Nobelflitzer unaufdringlich und kraftvoll an. Der Standardspurt ist in 10,3 Sekunden absolviert, die Spitze liegt bei 195 km/h. Gasbefehle setzt der 180-PS-Diesel unmittelbar um und wirkt nicht überfordert. Die Drehfreudigkeit ist mäßig, der rote Bereich startet bei 4.200 Umdrehungen. Viel wichtiger ist, dass das Range Rover Evoque Cabrio seinem Suffix Dynamic keine Schande bereitet: Die unzähligen Kurven der Speicherstadt durcheilt es nämlich sehr souverän, ohne dabei wesentlich zu schwanken. Den Kontakt zum Asphalt stellen breite Pneus auf fetten 20-Zoll-Alus vom Style 508 her.
Fahrkomfort im Range Rover Cabrio
Die Übersichtlichkeit im Evoque Cabrio fällt wie erwartet prächtig aus. Dank erhöhter Sitzposition der Sonne etwas näher, der Straße ferner. Kein Windzug belästigt uns, auch bei Nicht-Benutzung vom aufpreispflichtigen Windschott. Bei höheren Geschwindigkeiten wäre es sicher willkommen, doch so schnell werden wir durch die Hansestadt nicht fahren. Und vor Tempoverstößen bewahrt die ebenfalls aufpreispflichtige Verkehrszeichenerkennung. Nicht gänzlich überzeugte beim Range Rover Evoque Cabrio Test das InControl Touch Pro SSD-Festplatten-Navigationssystem. Bisweilen hätten wir uns über bildliche Details wie Spurhinweise gefreut, zudem ließ sich die Anzeige des 10,2-Zoll-Displays bei bestimmtem Sonneneinstrahlungswinkel nicht erkennen. Das geht noch besser ist!
Darf das Range Rover Evoque Cabrio wintertauglich sein?
Fehlende Möglichkeiten stehlen dem Terrain Response-System die Gelegenheit, sich zu beweisen; die knochentrockene Wiese hätte das kleinste der Range Rover Modelle erst nach kräftiger Überflutung herausgefordert. Winterpaket und die Sitzheizungen waren im Sommer uninteressant – aber schön zu wissen, dass Ausflüge in den Schnee damit kommod und via LED-Scheinwerfer auch stets bestens illuminiert wären. Ergebnis vom Range Rover Evoque Cabrio Test? Der Evoque HSE Dynamic hielt bezüglich Komfort und Agilität alle Versprechen. Allein die Navi-Unvollkommenheit hinterließ Flecken auf der Yunlong-weißen Weste, abgesehen davon ein formidabler Spaß. Etliche Extras und die Edelausstattung steigerten den Evoque Cabrio Preis von 51.400 auf 69.938 Euro.
Bilder: ©Arild Eichbaum