PwC-Studie: Bio-Lebensmittel nur kleiner Teil in deutschen Einkaufskörben

Bio-Lebensmittel kommen bei den meisten Deutschen nur selten auf den Tisch. Das belegt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) aus Januar 2017. Befragt wurden 1.000 Konsumenten ab 18 Jahren zu dem Thema: „Bio vs. Konventionell – Was kaufen Sie zu welchem Preis?“

Jeder Fünfte kauft nie Bio-Produkte

Die Studienergebnisse zeigen: Bei jedem zweiten Deutschen landen vorwiegend konventionell erzeugte Lebensmittel im Einkaufswagen. Nur 14 Prozent, das bedeutet etwa jeder Siebte, kauft mehr Bio- als konventionelle Produkte. 21 Prozent, also ein Fünftel aller deutschen Konsumenten, verweigert Bio-Lebensmittel komplett. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) zufolge, sind es vor allem Menschen mit höherem Einkommen oder einer entsprechenden Überzeugung, die Bio-Produkte kaufen. Unter den Geringverdienern kauft jeder dritte Deutsche nie bio ein.

Laut PwC sind Käufer von Bio-Lebensmittel davon überzeugt, dass die Produkte nicht mit gesundheitsschädlichen Mitteln wie Pestiziden und Antibiotika behandelt sind und keine Zusatzstoffe enthalten. Daneben sind artgerechte Tierhaltung und der regionale Bezug Gründe für den Bio-Kauf. Auch der Verzicht auf Gentechnik spielt bei Bio-Fans eine Rolle. Bei Anlässen wie einer allgemeinen Lebensumstellung und einer plötzlichen Lebensmittelunverträglichkeit würden die Konsumenten von konventionellen zu Bio-Lebensmitteln umschwenken.
Sechs von zehn Deutschen legen zudem Wert auf ein Bio-Gütesiegel. 44 Prozent haben hohes Vertrauen in solche Lebensmittelsiegel, jeder Zehnte hingegen gar keins.

Der Preis bestimmt das Einkaufsverhalten

Wie die Pwc-Studie belegt, schrecken insbesondere die höheren Preise von Bio-Nahrungsmitteln die Konsumenten ab: Fast zwei Drittel geben an, konventionelle Produkte zu kaufen, weil diese günstiger sind. Andere Gründe, nicht zu Bio-Produkten zu greifen, sind etwa die geringere Auswahl, die schlechtere Verfügbarkeit und die kürzere Haltbarkeit.

Generell würden die Konsumenten für

• einen Liter Bio-Milch 1,40 Euro,
• 100 Gramm Bio-Schokolade 1,28 Euro,
• 500 Gramm Bio-Kaffee 5,53 Euro,
• 250 Gramm Bio-Hähnchenbrustfilet 3,03 Euro

ausgeben. Das heißt, die akzeptierten Bio-Preise liegen zwischen 38 und 62 Prozent über den Preisen von konventionellen Produkten.

Vor allem Bio-Obst und -Gemüse beliebt

Wenn Bio-Lebensmittel eingekauft werden, sind es vor allem Obst und Gemüse aus biologischer Herstellung. 53 Prozent der deutschen Konsumenten greifen in der Frische-Abteilung eher zu Bio, statt zu den konventionellen Alternativen. Fleisch und Wurst in Bio-Qualität sowie Bio-Molkereiprodukte bevorzugt nur rund ein Drittel. Extra in einen Bio-Supermarkt gehen dafür nur die wenigsten: Fast drei Viertel der Konsumenten kauft Bio im Supermarkt, mehr als die Hälfte im Discounter. Der Wochenmarkt ist bei rund einem Viertel der Bio-Käufer eine beliebte Anlaufstelle.

Bildnachweis: Thinkstock, 163213371, iStock, gpointstudio


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