Plastikmüll im Mittelmeer: Diese Länder sind Hauptverursacher

Plastikmüll im Mittelmeer: Diese Länder sind Hauptverursacher

Am 8. Juni, dem „Tag der Meere“ stellte die Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) die Ergebnisse einer Studie zur Verschmutzung des Mittelmeers vor. Dabei zeigt sich: Die Türkei vermüllt das Mittelmeer am meisten.

Mittelmeer: Höchste Konzentration an Plastikmüll

Das Mittelmeer macht nur ein Prozent des Wassers der Erde aus: Dennoch schwimmen hier sieben Prozent des weltweiten Mikroplastiks. Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass auf einen Quadratkilometer Wasser ganze 1,25 Millionen Plastikpartikel kommen. Das ist viermal so viel Plastikmüll wie im nördlichen Pazifik.

Tiere verenden qualvoll

Hauptleittragende sind vor allem die Tiere. In den Mägen von rund 135 Tierarten wurden Kunststoffteile gefunden. Darunter sind Meeresschildkröten, Fische, Seevögel, Meeressäuger, Pottwale, Finnwale, Tümmler und Delfine. Häufig verwechseln die Tiere den Müll mit Nahrung. Die traurige Folge: Die Meerestiere verhungern mit vollem Magen.

Größter Verschmutzer des Mittelmeeres: Türkei

An vorderster Front der Mittelmeer-Verschmutzer steht die Türkei. Dicht gefolgt von Spanien, Italien und Ägypten. Die Ursache dafür liegt vor allem in einem mangelhaften Abfallmanagement. Insbesondere ungesicherte Mülldeponien in der Nähe des Meeres sind für den zunehmenden Plastikanteil im Wasser verantwortlich. Doch auch Abfall, der illegal in Flüsse gekippt wird, vergrößert das Problem.

Abfall-Anteil im Meer steigt zur Ferienzeit

Ebenfalls an der Verschmutzung beteiligt sind Touristen. Gut 320 Millionen Menschen machen pro Jahr Urlaub in den Anrainerstaaten des Mittelmeeres – und gehen häufig achtlos mit ihrem Abfall um. In den Sommermonaten schwimmen so noch einmal gut 40 Prozent mehr Plastikteile im Meer herum als sonst. Häufig handelt es sich dabei um Plastikflaschen, Strohhalme oder Tüten.

Ausbau der Infrastruktur notwendig

Heike Vesper, Leiterin des Meeresschutzes beim WWF Deutschland, fordert ein Umdenken in der Abfallentsorgung in ganz Europa. Der Erdteil produziert enorme Mengen an Plastikmüll und muss seine Struktur für Abfallentsorgung und Recycling verbessern, so Vesper. „Auch der Tourismussektor ist gefragt und sollte den Ausbau der Infrastruktur in den Dimensionen unterstützen. Hotels und Schiffe müssen wirksame interne Abfallsysteme einrichten und den Müll vollständig trennen,“ so die Leiterin für Meeresschutz weiter.

Darauf sollten Sie im Urlaub achten

Bereits mit wenigen Umstellungen im (Urlaubs)-alltag lässt sich Großes bewirken. Verzichten Sie auf Einweg-Plastikflaschen und greifen Sie besser zu wiederbefüllbaren Glasflaschen. Auch von Einweg-Plastiktüten sollten Sie besser die Finger lassen. Denken Sie stattdessen vor jedem Einkauf daran, einen Beutel oder Rucksack mitzunehmen, in dem Sie Ihren Einkauf verstauen können.

Bei Kosmetikartikeln sollten Sie zudem darauf achten, dass die verwendeten Produkte kein Mikroplastik enthalten. Die Liste vom Bund gibt Aufschluss darüber, in welchen Kosmetik-Produkten Mikroplastik verarbeitet wird.

Foto: Pixabay-1017596_giogio55

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