Pflege zu Hause oder Pflege in einem Heim?

Ich mußte meine Mutter damals in ein Heim bringen als ich gemerkt habe, da passieren Dinge, die sind nicht so wie sie sein sollen.

Bei demerziell Erkrankten wie bei meiner Mutter war es zuerst das Gedächnis. Hier merkte ich, dass es Veränderungen gab. Sie hat vieles vergessen ( passiert mir natürlich heute auch schon ). Aber es war nicht nur das, sondern ganz normale Gegenstände lagen auf einmal ganz woanders. Immer hatten sie ihren festen Platz und nun wurden sie gesucht.

Sie ist immer noch alleine einkaufen gegangen mit über 80. Aber sie hat sich nie aufgeschrieben, was sie wirklich benötigt. Meine Mutter hat immer nur jeden Freitag dasselbe gekauft. Toastbrot, Butter, Kekse, Schokolade usw. Immer nur das. Ob noch genügend von den Produkten zu Hause war, wusste sie nicht mehr. Gekocht hat sie sowieso nicht gerne, also wurden viele Mahlzeiten auch ausgelassen.

Da ich berufstätig bin, habe ich es nicht kontrollieren können. Ich habe zwar jeden Tag angerufen und gefragt: hast du dir etwas zu Mittag gekocht. Die Antwort war ja, aber dem war dann doch nicht so und sie hatte auch stark abgenommen.

Sie hat den Staub in der Wohnung nicht mehr gesehen. Eine Putzfrau wollte sie nicht. Ich bitte niemanden zu denken: na dann hätte die Tochter ja etwas machen können. Ich habe ihr natürlich geholfen, aber ich hatte nicht jede Woche die Zeit dazu. Und es war mir auch einfach zu viel. Beruf, meinen eigenen Haushalt und dann noch bei meiner Mutter. Sie hatte ein Reihenhaus mit Garten und da gab es immer viel zu tun.

Nun mit der Zeit wurde es mit ihr immer schlimmer und es musste etwas geschehen. Sie wollte natürlich nicht in ein Heim. Es gab sehr viele unschöne Auseinandersetzungen darüber. Aber irgendwann hat sie dann gesagt: ja ich glaube es ist besser wenn ich den Schritt in ein Heim mache.

Ich wiederhole mich, aber es ist ein Heim was ich jedem immer nur empfehlen kann. Es ist einfach schön dort und einfach alles stimmt, das Personal ( das Wichtigste in einem Heim !!! ) ist einfach Klasse. Das Essen sehr gut. viele, viele Angebote für die Bewohner und, und, und…….Ich kann gar nicht alles aufzählen.

Der Zustand meiner Mutter ist sehr viel schlechter geworden. Ich freue mich aber, dass sie mich noch erkennt und wir uns prima verstehen. Es war das beste für meine Mutter. Niemals hätte ich es ihr zu Hause so gestalten können wie dort. Die geregelten 4 Mahlzeiten haben ihr in den letzten 2 Jahren sehr gut getan und sie sieht sehr gut aus.

Fazit: Es war und bleibt der richtige Schritt. Ich mache mir keine Vorwürfe sie nicht zu Hause betreut zu haben.

Alles ist gut….

5 Meinungen

  1. Pinguinkost und apothekenpflichtige Gerichte. Oh Scheisse! Der Artikel gibt mir zu denken. Ich bin auch ein totaller Küchenloser, dabei gibt es doch überall so tolle Wochenmärkte (okay, nicht in Wales) oder Reformhäuser und auch Reformsupermärkte. Danke Maria!Artikel, wie Deine helfen mir durchaus über meine Ernährung nachzudenken. Man kann schlechte Ernährung den Ärzten einfach nicht zumuten…Gelenkbeschwerden u.a. kommen durch Tiefkühlkost, zu viel Fertigkost, sagte mal mein Chiropraktiker, der hier in Wales, in Cardiff, seine Praxis hat. Die Leute hier gehen zu Iceland oder Tesco und kaufen noch mehr Tiefkühlprodukte, wie Leute in Deutschland, habe ich beobachtet………………der schlechte Sommer 2007 mit viel Regen hat sich laut einer Studie auf das Essverhalten der Briten ausgewirkt. NEGATIV!! Annette Strauch, Machynlleth.

  2. Hallo Annette, zuerst einmal herzlichen Dank für die vielen netten Kommentare. Was das Thema Essen angeht, auch ich greife als working woman gelegentlich zu Tiefkühlkost. Doch ich finde, nichts geht über etwas selbst Gekochtes. Es muss ja nicht aufwendig sein. Ich blättere sehr gerne in Kochbüchern und lege dann los. Vielleicht ist das ja ein guter Tipp. Essen bzw. Kochen soll doch Spaß machen. Und Essen sollte meiner Meinung nach nie mit einem schlechten Gewissen verbunden sein. Also, ab in die nächste Buchhandlung oder rein ins Web. Mir persönlich geht es so, wenn ich irgendwo ein Rezept entdecke, das mich reizt, gehe ich erst Einkaufen und dann ab in die Küche. Gutes und gesundes Essen kann so lecker sein. Na denn, schwingen Sie Ihre Kochlöffel! Herzliche Grüße nach Machynlleth. Maria

  3. Das hört sich für mich auch auf jeden Fall nach der richtigen Entscheidung an. Ich finde es auch absolut überflüssig von Angehörigen Rechenschaft zu fordern, weil Sie die Verantwortung in die professionelle Hand eines Altenheims geben. Letztlich ist das nicht nur eine Frage der Lust sondern auch von Zeit und Geld: denn einen Angehörigen daheim zu betreuen kostet nun mal beides und wenn es nur die Opportunitätskosten sind, die anfallen, weil man in der Zeit keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen kann. Für viele Familien kommt das einfach nicht in Frage und dafür sollte man sich nicht entschuldigen müssen.

  4. Hallo Frau Ritter,ja, das stimmt: Ihnen ist in keiner Weise ein Vorwurf zu machen – immerhin hat Ihre Mutter ja selbst den Wunsch geäußert, in ein Heim zu gehen. Wir – also ich und meine zwei ebenfalls berufstätigen Geschwister – haben das Problem mit unserem demenzerkrankten Vater soeben anders gelöst und eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung über die Pflegeagentur24 organisiert. Die monatlichen Kosten liegen bei 1.335 Euro – aber zu dritt geschultert, ist das für jeden von uns tragbar. Wenn jemand nicht in ein Heim möchte (was auf zwei Drittel der Älteren zutrifft), kann auch dies eine sehr gute Lösung sein…Hier ist noch ein interessanter Artikel zu einer aktuellen Umfrage, wie Deutsche im Alter leben möchten: http://www.welt.de/finanzen/altersvorsorge/article12209657/Deutsche-wollen-im-Alter-selbststaendig-wohnen.htmlHerzliche Grüße!

  5. Hallo Karin,ich kann gut nachvollziehen, wie es dir ergangen sein muss. Ich musste für meine Mutter vor 3 Monaten selber einen Heimplatz suchen, weil auch sie an Demenz erkrankt ist. Mir ist die Entscheidung auch nicht leicht gefallen, da es ihr körperlich noch gut ging. Aber sie fing auch an, das Essen zu vergessen und ihre Tabletten gegen Diabetes nicht mehr zu nehmen. Da ich Sie nicht 24 Stunden lang kontrollieren kann, musste eine Lösung her. Zuerst war sie sehr skeptisch. Als wir dann ein passendes Altenheim in München gefunden hatten und sie den ersten Monat dort verbracht hat, war sie glücklich, diesen Schritt gemacht zu haben. Für sie ist das Leben deutlich einfacher geworden, und das Pflegepersonal ist super freundlich. Und mir geht es auch besser, zu wissen, dass sie regelmäßig ihre Medikamente und frisches Essen bekommt.Liebe GrüßeMartina

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