Perfektes Handtuch: Teufel stecken im Detail

Haben Sie sich bereits einmal näher mit der Frage beschäftigt, was ein Handtuch tagtäglich eigentlich alles leisten muss? Oder ist für Sie ein Handtuch genauso gut wie das andere? Möglicherweise schlichtweg ein Textil, welches dazu dient, nasse Hände zu trocknen? Wer sich die Riege seiner Handtücher im Badezimmer oder im Schrank mit den sortierten Heimtextilien ansieht, wird in den meisten Fällen bereits auf den ersten Blick feststellen, dass es bei einem Handtuch deutliche Unterschiede gibt. Während das eine möglicherweise schlaff am Wandhaken baumelt, ist das andere verblichen oder mit unansehnlichen Knitterfalten versehen. In Zeiten, in denen Wohntextilien ein signifikanter Bestandteil von Interior-Trends sind, ist dies ein Umstand, der optimiert werden kann.

Doch worauf kommt es eigentlich bei einem hochwertigen Handtuch an? Genügt ein Sichtcheck oder sind tiefgründige Betrachtungen vonnöten? Angesichts dessen, dass Handtücher in den meisten Fällen für viele Jahre gute Dienste leisten sollen, ist es empfehlenswert, einen Blick auf die Details zu werfen.

Diese Merkmale sprechen für eine ausgezeichnete Qualität

Das perfekte Handtuch besitzt eine hohe Saugkraft, so dass es auch größere Mengen Feuchtigkeit aufnehmen kann. Außerdem sollte Feuchtigkeit schnell trocknen können, um stets ein Handtuch parat zu haben, mit welchem es sich wohlfühlen lässt. Das für die Fertigung von hochwertigen Handtüchern optimal geeignete Material ist reine Baumwolle. Sie zeigt sich flauschig und fühlt sich auf der Haut ausgesprochen angenehm an. Darüber hinaus verfügen die natürlichen Fasern der Baumwolle über die Eigenschaft, Wasserperlen einzusammeln und sorgsam zu umschließen. Etwa 20 bis 30 % des Eigengewichts der Naturfaser wird an Wasser aufgesaugt. Bei Polyester liegt dieser Wert bei lediglich 5 % – ein deutlicher Unterschied.

Neben dem für das Handtuch verwendeten Garn spielt allerdings auch die Webart eine große Rolle. Ein hochwertiges Handtuch sieht auch nach zahlreichen Waschgängen und Runden im Wäschetrockner noch gut aus. Idealerweise werden die Materialfasern nicht brüchig und das Material bleibt zu einem großen Anteil erhalten. Dadurch wiederum kann die hohe Saugfähigkeit gewahrt werden.

Der kleine, aber feine Unterschied: Frottier vs. Frottee

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird in Verbindung mit einem Handtuch meist die Bezeichnung Frottee verwendet. Frottee ist ein Flachgewebe, in welchem sich Effektgarn befindet, welches in Schlaufen gelegt ist. Ein Frottee-Handtuch verfügt lediglich auf einer Seite über die charakteristischen Schlaufen.

Bei Frottier handelt es sich um eine Webart, mit der Schlingen kreiert werden, die dem Handtuch ein Vielfaches an Volumen verleihen. Zwei Kettsysteme fertigen ein Frottierhandtuch auf einem speziellen Webstuhl. Da sich zwischen beiden Systemen die Spannung unterscheidet, entstehen die typischen Garnschlingen. Anders, als es bei flachgewebtem Frottee der Fall ist, ist die Frottier-Oberfläche größer. Infolgedessen gewinnt das Handtuch an Saugkraft und Stabilität.

Baumwolle, Frottier und gut? – Es folgen weitere Differenzierungen

Bei dem hochwertigen Frottier wird ein besonders feiner Unterschied gemacht. Absolute Königsklasse in Sachen Handtücher ist der Walkfrottier. An Weichheit unübertroffen, zeichnet sich ein Handtuch aus Walkfrottier durch eine Saugkraft auf einem völlig neuen Level aus. Ungezwirnte Garne werden zu einer Florkette formiert und beim Walken – einem Fertigungsschritt, der nach dem Weben folgt – zu Schlingen in Spiralform gearbeitet. Beim Walken wird das Handtuch gekocht und kann später nicht eingehen.

Weiterhin ist unter den Frottier-Handtüchern Zwirnfrottier vertreten. Garne werden hierbei sehr weich zu einer Florkette versponnen und sorgen für eine kräftige Handtuch-Oberfläche. Diese bewirkt beim Abtrocknen einen angenehmen Massage-Effekt. Bei Veloursfrottier entstehen mehr Kontaktpunkte, indem die Schlingen aufgeschnitten werden. Dies wirkt sich unmittelbar auf die weichen, kuscheligen Eigenschaften des Handtuchs aus. Zu guter Letzt gibt es in der Materialwelt der Handtücher das charakteristische Waffelpiqué im quadratischen Look. Hierbei handelt es sich um Baumwollfrottier. Handtücher in Waffelpiqué büßen jedoch an Saugkraft ein. Diese ist – anders als beim exklusiven Walkfrottier – um ein Vielfaches geringer.

Bild: pixabay.com, TesaPhotography, 2608073

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