Per Selbsthypnose abnehmen: Anleitung für die etwas andere Diät

Erfolgreiches Abnehmen entsteht im Kopf. Wenn der Wille aber nicht mitmacht, kann man ihn durch Selbsthypnose beeinflußen. Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Klinische Psychologie ist Hypnose (altgr. für hypnos (ὕπνος), „Schlaf“) ein wissenschaftlich einwandfrei belegtes psychosomatisches Therapieverfahren, bei dem ein veränderter Bewusstseinszustand erzielt wird. Man erreicht dabei durch tiefe Entspannung eine hypnotische Trance, einen Zustand bei dem man sich bewusst bewegen kann und ansprechbar ist. Soll die Hypnose beispielsweise unser Verhalten ändern, so wird posthypnotische Suggestion angewandt.

Durch posthypnotische Suggestion wird das Handeln, Denken und Fühlen einer Person über ihr Unterbewusstsein beeinflußt. Dabei werden dem Unterbewusstsein während der Hypnose Suggestionen gegeben, die die Person danach im Idealfall ausführt, also eine Art konditionierter Reflex. So wäre beim abnehmen mit Selbsthypnose der Satz „Ich werde nach 18 Uhr nichts mehr essen“ eine entsprechende Suggestion.

An der Studie der Universität Tübingen, bei der Gewichtsreduktion durch Hypnose untersucht wurde, nahmen 43 übergewichtige Frauen teil, die bereits die eine oder andere Diät ausprobiert hatten. 21 von ihnen wurden mit einer Verhaltenstherapie und Hypnose behandelt, die restlichen nur mit der Verhaltenstherapie. Die Hypnose-Gruppe erzielte dabei ein besseres Ergebnis. So sank bei ihnen der Körperfettanteil stärker und auch noch ein halbes Jahr nach der Behandlung nahmen sie ab. Zudem erfreuten sie sich einer besseren Lebensqualität und Zufriedenheit.

Die Probandinnen wurden von einem Hypnose-Therapeuten in den Trancezustand versetzt, der ihnen auch die entsprechenden Suggestionen gab. Wenn man dies selbst und ohne Beteiligung eines fremden Hypnotiseurs durchführt, spricht man von einer Selbsthypnose (auch Autohypnose). Dabei versetzt man sich allein in den Zustand der Hypnose und gibt sich die Suggestion(en) selbst ein. Im Idealfall eignet man sie sich unter Anleitung eines geschulten Therapeuten an.

Ist der Therapeut nicht zur Hand, kann man mithilfe folgender Schritte, Selbsthypnose erlernen. Wichtig ist die Bereitschaft, eine Hypnose durchführen zu wollen. Zudem sollte man sich langsam herantasten und an den Hypnosezustand gewöhnen. Außerdem gilt: Je öfter man übt, desto besser wird man und desto greifbarer wird das Abnehmen mit Selbsthypnose.

abnehmen mit Selbsthypnose : So wirds gemacht!

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Die richtige Atmosphäre

Im ersten Schritt zum abnehmen mit Selbsthypnose geht es darum, sich die richtige Atmosphäre zu schaffen. Man sollte dafür sorgen, dass man für ca. 15 Minuten ungestört ist. Musik, die entspannt, kann dabei helfen.

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Sorgen und Probleme

Nun werden die Augen geschlossen. Um geistig frei zu sein, sollte man jetzt seine Alltagsprobleme und -sorgen verschwinden lassen. Es kann helfen, wenn man sich beispielsweise vorstellt, dass man an einem Fluss steht und man alle seine Sorgen auf ein Floß packt. Dann gibt man dem Floß einen Schubs und sie fahren mit ihm davon.

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Selbsthypnose – jetzt geht's richtig los!

Nachdem man sich von seinen Störfrieden befreit hat, kann man mit der eigentlichen Selbsthypnose beginnen. Tiefes Ein- und Ausatmen ist nun wichtig. Man sollte sich auf seine Atmung konzentrieren. Dabei kann man sich vorstellen, mit jedem Einatmen Entspannung einzuatmen. Außerdem kann hier bereits Suggestion helfen, indem man sich beispielsweise im Geiste sagt: „Mit jedem Atemzug werde ich entspannter.“ Durch die Vorstellung von sich entspannenden Körperteilen, zum Beispiel von Bildern leichter oder schwerer werdender Arme, Beine, Finger etc. entspannt man zusätzlich. Man sollte ausprobieren, was einem liegt und hilft.

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Autosuggestion

Wenn man sich körperlich entspannt fühlt, kann man mit der Autosuggestion beginnen. Es können Sätze wie „Ich esse nichts fettiges mehr“ oder „Ich bin leicht, ich bewege mich leicht!“ sein. Wichtig dabei ist, dass es positive Suggestionen sind, die Sätze kurz sind und mit „ich“ beginnen. Wörter wie „nicht“ oder „kein“ sollten nicht vorkommen. Fünf bis zehn Minuten lang sollten diese Sätze wiederholt werden.

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Zu Bewusstsein kommen

Im Regelfall hat man die Selbsthypnose bereits mehrmals trainiert und verwendet zum Beenden ein bestimmtes Schlüsselwort oder zählt von fünf abwärts. Auch kann man sich beispielsweise sagen, dass man nach fünf Atemzügen die Augen öffnet und wieder bei vollem Bewusstsein ist.

4 Meinungen

  1. Franz Josef Neffe

    E.Coué, der die Autosuggestioin durch seine enormen praktischen Erfolge in wenigen Jahren weltbekannt machte, zeigte, dass Autosuggestion mehr ist als bloß Mentaltechnik. Wir betreiben ja alle seit unserer Geburt ununterbrochen Autosuggestion – leider sehr oft nicht mit dem gewünschten Erfolg. Autosuggestion lernen hat also den größten Vorteil, dass wir den Nutzen unserer Autosuggestion für uns verbessern können. Der Hypnos = Schlaf ist dazu zwar ggf. hilfreich aber nicht nötig. Auch das hat Coué ganz praktisch vorgelebt. Er war ja ein erfolgreicher Hypnotiseur und verzichtete aber auf die Hypnose, weil er bloß durch Suggestion dieselben Ergebnisse erzielen konnte. Schließlich nahm er sich auch noch als Suggestor zurück und zeigte: „Die Kraft, die Sie mir zuschreiben, müssen Sie bei sich selbst suchen.“ Irgendwelche Leute vom anderen Ende der Welt, die ihn nie gesehen und nur sein kleines, weltberühmtes Buch gelesen und angewandt hatten, berichteten ihre Erfolge und ggf. Heilung durch Autosuggestion. Es ist sehr hilfreich, wenn solche hilfreichen Beispiele und Methoden wiederentdeckt werden. Schließlich liegen die damit möglichen Ergebnisse deutlich über dem, was wir derzeit erleiden. Ich wünsche also guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

  2. Man darf dem Körper auch mal was zutrauen! Der kann eine Grippe schon auch mal selber bekämpfen. Also ich persönlich würde nie auf die Idee kommen mit einer Rotznase in die Sauna zu gehen… Alleine schon den anderen Saunagängern zu liebe!

  3. Vor vielen Jahren hatte ich auch einmal die Idee, in der Sauna meine Erkältung zu kurieren. Allerdings war ich nicht nur ein bisschen erkältet, sondern ich fühlte mich total schlapp und mir war durch und durch kalt. Ich konnte machen, was ich wollte, es wurde mir einfach nicht warm. So kam ich auf die Idee in die Sauna zu gehen um dort endlich warm zu werden. Doch selbst in der Saune wurde mir einfach nicht warm. Ich spürte zwar die Wärme im Raum, aber mein Körper fühlte sich kalt an. Seit dem habe ich mich bei Erkältung nicht mehr in die Sauna begeben. Auch die Entspannung, die sich nach der Sauna in mir ausbreitet, ist am tiefsten, wenn ich richtig fit bin :-)Herzliche Grüße – Ralf Hillmann

  4. Geben Maya recht. Wenn man den Körper läßt, kann der so einiges völlig aus eigener Kraft bekämpfen…und besiegen. Allerdings würde ich – aufgrund meiner Erfahrung – auch nicht unbedingt angeschlagen in die Sauna gehen. Zur Vorgbeugung sicher geeignet aber wenn es einen erwischt hat, sollte lieber ins Bett gehen.

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