Parkour – Die Kunst der Fortbewegung

Mit geistiger und körperlicher Raffinesse unterschiedliche Hindernisse überwinden – dies ist das Ziel von Parkour, einer außergewöhnlichen Sportart, die nicht auf den Wettbewerb, sondern einzig und allein auf die individuelle Verbesserung des jeweiligen „Traceurs“ fokussiert. Die verschiedenen Bewegungen, welche im Rahmen des Aktivseins ausgeübt werden, stärken Kondition, Kraft und Körperbeherrschung.

Die Entstehung des speziellen Sports

Als Geburtsland von Parkour gilt Frankreich. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts lieferte Georges Hérbert mit seiner „Méthode naturelle“ eine erste Idee für diese Bewegungsform: Seine Ansicht, dass physische Stärke und Geschicklichkeit mit Selbstlosigkeit und Mut einhergehen müsse und ein Konkurrenzkampf für den Effekt derartiger Trainingsprinzipien schädlich sei, setzten zunächst seine Studenten und später auch Raymond und David Bell um; Raymond brachte seinem Sohn David das nahe, was er als Soldat in der französischen Armee an Leibesübungen gelernt hatte. Gemeinsam mit einigen Freunden setzte der junge Bell die Techniken um – bevorzugt in der freien Natur, wo beispielsweise Treppen und kleinere Bäche sowie zunehmend auch Mauern, Baugerüste und Hochhäuser als Hindernisse fungierten. Seit Ende der 1980er-Jahre ist „Le Parkour“ als Sportart anerkannt. Sie wird unter anderem in Vereinen praktiziert, allerdings finden keine Wettkämpfe statt.

Grundlegende Prinzipien von Parkour

Parkour stellt prinzipiell ein lebenslanges Training dar. Jeder Traceur – wie der Parkourläufer in der Fachsprache heißt – arbeitet an seinem persönlichen Leistungsvermögen und versucht, über die stetige Perfektionierung des eigenen Bewegungsablaufs kontinuierlich besser zu werden. Dem Aktiven steht zwar ein Grundgerüst an typischen Lauf-, Sprung- und Landetechniken zur Verfügung, allerdings entscheidet in jeder Situation die konkrete Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Hindernis darüber, wie es am effizientesten zu überwinden ist. Wie bei anderen Sportarten bedarf es auch beim Parkourlaufen einer konzentrierten Auf- und Abwärmphase, um Verletzungen zu vermeiden. Zu den charakterisierenden Merkmalen von Parkour zählt die Ausübung des Sports in der freien Natur. Dennoch findet er auch in Schulen immer wieder Verwendung, wenn etwa innerhalb eines zu bewältigenden Hindernislaufs über Böcke gesprungen oder sich mit Seilen vorwärts geschwungen wird.

Mehr Kunst als einfach nur Sport

Die „Kunst der effizienten Fortbewegung“ fordert den Traceur, ausschließlich mit den Fähigkeiten des Körpers so effizient wie möglich vom Start ins Ziel zu gelangen, wobei diverse Hindernisse den Weg blockieren und erschweren. Neben dem Kennenlernen der eigenen physischen Möglichkeiten erfahren die Aktiven einen neuen Umgang mit der Natur. Parkour ist ein spannender und anspruchsvoller Sport für Körper und Geist!

Image: Thinkstock, Monkey Business, Monkey Business Images

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*