Matte Zeitungen in schwarz-weiß oder Hochglanz-Magazine in Vollfarbe – verschiedene Printmedien erfordern unterschiedliches Papier. Das hat Auswirkungen auf die Betrachter. Ein hochwertiges Baumwollpapier zum Beispiel wirkt seriöser als ein dünnes Recycling-Papier. Das gewählte Druckverfahren wie Bogendruck hat wiederum Einfluss auf die Papierwahl.
Papiersorten im Vergleich
Papier ist nicht gleich Papier, die Liste der Papiersorten lang. Welche Papiersorte sich für welchen Anwendungsbereich in Bezug auf Printmedien eignet, ist abhängig von vielen Faktoren. Grundsätzlich besteht jedes Papier aus gepressten und verleimten Pflanzenfasern. Je nach Papierart und Herstellungsverfahren wird es zusätzlich mit Papierresten und Stofffasern versetzt (Recycling).
Papiersorten gibt es mit unterschiedlichen Größen, Stärken und Gewichten. Der Fachausdruck lautet Grammatur und wird angegeben in Gramm pro Quadratmeter. Im Handel erhältlich sind Papiersorten zwischen 60 und 300 Gramm pro Quadratmeter. Je höher der Zellstoffanteil, desto stabiler und robuster ist Papier. Wird Papier in Form von Postern oder Plakaten für den Außeneinsatz gebraucht, muss es UV-beständig sein, damit die Sonnenstrahlen es nicht ausbleichen.
Papiersorten unterscheiden sich in gestrichenes und ungestrichenes, ohne synthetische Inhaltsstoffe hergestelltes, faseriges und offenporiges Papier sowie in Spezialpapiere. Diese kommen beim Banknotendruck zum Einsatz, sind besonders wärmeempfindlich (Thermopapier) oder selbstdurchschreibend (Quittungsblog). Bei gestrichenen Papieren wird ein Bindemittel – meist Kreide oder Kalziumcarbonat –aufgetragen, das veredelt die Oberfläche, glättet und versiegelt sie.
Die Papieroberfläche von beschichteten Papier, dazu zählt beispielsweise Fotopapier, ist entweder glatt oder offenporig, die Oberfläche wirkt entweder matt, edelmatt oder glänzend.
Farben haben Signalwirkung und wirken unterschiedlich auf die Betrachter. Matt spiegelt die Druckfarben realistisch und naturgetreu wider, glänzende Papieroberflächen leuchten ihre Betrachter förmlich an und haben eine hohe Farbbrillanz und Tiefenschärfe.
Druckverfahren im Überblick
Privatanwender kennen Tintenstrahl- und Laserdrucker. In professionellen Druckereien bedient man sich anderen Drucktechniken und druckt Printmedien wie Magazine mit dem Bogendruck-Verfahren. Nach der DIN 16500 unterscheidet man grundsätzlich zwischen vier Druckverfahren im Bogendruck:
- Hochdruck (Buchdruck mit erhabenen Druckflächen)
- Tiefdruck (Umkehrung des Hochdruckverfahrens, Druckstellen liegen vertieft)
- Flachdruck (es gibt keinen Höhenunterschied, alles befindet sich auf einer Ebene)
- Durchdruck oder Siebdruck (die Druckfarbe wird durch ein Sieb aus Gewebe auf das darunterliegende Druckobjekt durchgedrückt)
Um hervorragende Druckergebnisse mit Papier zu erzielen, müssen Papiersorten wie Offsetdruckpapier für Tageszeitungen oder Colorcopypapier für Magazine/Zeitschriften auf die Druckmaschine, die Farbauswahl und das Druckverfahren abgestimmt sein.
Als Faustregel gilt: Je hochwertiger das Papier und je abgestimmter das Druckverfahren, desto besser ist das Druckergebnis und desto mehr Aufmerksam zieht das Printmedium auf sich.
Bogenoffsetdruck ist eine qualitativ hochwertige Variante des Offsetdrucks, ein indirektes Flachdruckverfahren. Die Druckplatten haben keine typischen Erhöhungen, genutzt wird die physikalische Reaktion von Fett und Wasser. Damit die Farbe auf dem Papier haftet – je Druckvorgang ist immer nur eine Farbe möglich –, wird sie auf einen Gummizylinder aufgetragen. Die fetthaltigen Farben haften nur auf Bereichen, die ebenfalls fetthaltig sind. Die wasserhaltigen Flächen verdrängen die Farben und bleiben leer.
Digitaldruck für glänzende oder matte Druckergebnisse ergänzt bewährte Druckverfahren wie den Bogendruck. Beim Digitaldruck sind keine Walzen oder Druckplatten erforderlich. Die digitalen Druckdaten werden direkt auf das Papier übertragen, dazu bedarf es keines festen Druckkörpers. Digitaldruckmaschinen arbeiten sehr schnell und bedrucken schwere Papiere bis 300 g/m² für Broschüren oder Hochglanzmagazine. Der Vorteil liegt in der Wirtschaftlichkeit bei kleinen Druckauflagen, da aufwändige Vorbereitungsarbeiten und die Einrichtung entfallen.
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