Packard Bell EasyNote Butterfly S: Ultra-Thin Notebook von Acers Tochterunternehmen

Beim Packard Bell EasyNote Butterfly S sollte man seine Augen nicht auf die Spezifikationen lenken oder den merkwürdigen Seitenstreifen, der einem das Gefühl gibt, dass das Ultra-Thin Notebook durchdrückt. Im Gegenteil, so schafft es die als Billighersteller verschriene Tochter von Acer ein Gerät zusammenzubasteln, welches für den kleineren Geldbeutel geeignet ist, zugleich aber eine grundfeste Wertigkeit auf den Prüfstand mitbringt. Die Abstriche für dieses gute Ergebnis sind auf dem Papier auffallend.

Technik von gestern für das Packard Bell EasyNote Butterfly S von heute

Dual-Core, ja sogar Quad-Core Prozessoren der iCore Reihe sind praktisch Standard bei heutigen Geräten, da ist es umso verwunderlicher, warum Packard Bell auf einen alten iCore Prozessor letzten Jahres setzt, der leistungstechnisch die Ultra-Thin Notebooks verkrüppelt. Der Zwei-Kerner taktet mit 1,33 GHz und das merkt man ihm nur selten an, dank der hohen Durchsatzraten des Cache. Grafisch wird dies mit der OnBoard-Grafikkarte von Intel gepaart, die leistungstechnisch für eine einfache HD-Ausgabe konzipiert ist und die heutzutage nicht mit 1080p Videomaterial konfrontiert werden sollte. Es ruckelt, auch wenn der Hersteller etwas anderes verspricht. Zum Glück verbaut der Hersteller eine Nvidia GeForce GT 420M Grafikkarte, natürlich auch vom Vorjahr, die leistungstechnisch zumindest das Full.HD Problem löst, dafür aber den Akku beherzt angreift und die ansehnliche Zeit von 9 Stunden schnell runter auf 5 Stunden drücken kann. Immerhin gibt es 4 GB RAM Arbeitsspeicher, die mit dem mitgelieferten Windows 7 Home zu arbeiten wissen. Ein Laufwerk fehlt dem guten Gerät erwartungsgemäß.

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Der 13,3 Zoll Bildschirm ist nicht entspiegelt und kann als Schminkspiegel bestens herhalten. Zum Arbeiten unter freiem Himmel absolut untauglich, auch weil die Helligkeit des Displays mit rund 180 cd/m² mager ausfällt. Der Farbraum wirkt zudem etwas blass, als hätte man auf das Vorjahresmodell zurückgegriffen. Genauso verhält es sich mit dem Blickwinkel, der so klein ist, dass man schnell einen Krampf im Hals bekommen kann, insofern man es wirklich versuchen möchte, die ganze Zeit in der einzigen richtigen Position den Kopf zum Arbeiten im perfekten Einfallswinkel zu halten.

Verarbeitung kann sich sehen lassen

Genug geschimpft, immerhin handelt es sich um ein Modell für den kleinen Geldbeutel, von daher sind die Abstriche nachvollziehbar. Wer MacBook oder HP Envy Qualität haben will, der muss eben mehr Geld auf den Tisch legen. Das Aluminiumgehäuse kommt mit der Business-Floating-Tastatur daher, die auch Acer in den Aspire Modellen verbaut. Es tippt sich angenehm, doch der Druckpunkt kommt meines Erachtens etwas spät und man muss schon etwas tiefer drücken, schwammig fühlt sich das Ganze auf Dauer auch noch an. Nichts für Vielschreiber. Statt Single Mouse-Button gibt es ein größeres Touchpad mit integrierten Mouse-Buttons. Das mag zwar bei Apple super funktionieren, doch unter Windows-Geräten haben es bisher nur wenige Modelle geschafft, dieses System mit den zwei Maustasten gut umzusetzen. Mit 19 Millimeter Bauhöhe ist das Gerät sogar verdammt flach geraten. Die Kühlung läuft größtenteils über das Alu-Gehäuse ab. Wenn die Nvidia GeForce GT 420M allerdings länger aufdrehen muss, dann wird es auch heiß unter den Fingernägeln.

Ab 500 Euro geht das günstige Packard Bell EasyNote Butterfly S los. Was mit unglaublichen 9 Stunden Akkulaufzeit und einem sehr guten Gehäuse honoriert wird, da gibt es derzeit nichts besseres. Der Bildschirm ist wieder einmal die größte Enttäuschung, was man in geschlossenen Räumen aber nicht weiter zur Kenntnis nehmen wird, es sei denn, man sitzt tagtäglich am Fenster zur Sonnenseite. Für jeden eine Kaufempfehlung, der nicht mit Geld um sich werfen kann oder mag und mit einem reinen Office-Notebook sein Glück finden kann.

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