(Foto: PixelQuelle.de/vex) Fastfood-Tod auf dem Parkplatz einer Schnellimbisskette.
Seit Adam mit einem Apfel zur Sünde verführt wurde, hat sich in der Speise-Ethik allerdings viel getan. Heutzutage gilt ein saurer knallgrüner Retorten-„Granny Smith“ regelrecht als visuelles Symbol des Gesunden und Guten. Das geht soweit, dass das bissfeste Baumobst in der Schokoladenwerbung auftaucht, um der notorisch schuldbewussten Mama ein Alibi für die süße Kinderfütterung zu liefern. Unangenehmerweise ist der saure Apfel nicht nur geschmacklich eine Bußübung. Die Zähne bekommen von den vielen organischen Säuren Löcher, wenn sie nicht gleich im knackigen Fruchtfleisch stecken bleiben. Überhaupt ist zuviel Rohkost gar nicht so gesund für den Menschen. Die Universität Gießen stellte in einer Studie fest: “Wer sich überwiegend von Rohkost ernährt, schwächt sein Immunsystem, leidet unter Gewichtsverlust und Eisenmangel. Die Haare können dünner und die Haut kann schlechter werden“. Trotz dieser Fakten ist Vegetarismus besonders in der Mode-Branche absolut en vogue – oder gerade deshalb?
Wo sich das Pflanzenfressertum nicht ernährungsmedizinisch rechtfertigen lässt, wird die buddhistische Inkarnationslehre bemüht. Nicht das uns die eigene Großmutter aufs Wurstbrot gerät. Bei der Wurststulle handelt es sich um eine besonders anrüchige Kombination. Die unheilige Paarung von Fleischeslust mit keuschen Getreideprodukten inspirierte in den 1920er Jahren die Gebrüder Will Keith und John Harvey Kellogg zur Erfindung der Cornflakes. Der Verzehr der gerösteten Getreideflocken sollte dem morgendlichen Masturbationstrieb pubertierender Internatsschüler Einhalt gebieten – ob das wohl funktioniert hat? Wir kennen die Antwort…
Das Fleisch, nicht nur das von Früchten und InternatsschülerInnen, ist bis heute Kumulationspunkt für schlechtes Gewissen und tätige Reue. Nahrungsge- und Verbote finden sich in fast allen Kulturen und Religionen. Immerhin sind einige dieser Tabus dem Ursprung nach, zumindest in ihrem historischen Kontext, durchaus sinnvoll. Nur geschächtetes, also vollständig ausgeblutetes Fleisch zu verzehren, ist bei hohen Temperaturen und fehlender Kühlung der Gesundheit sehr zuträglich. Auf Schweinekotletten sollte unter diesen hygienischen Bedingungen sogar ganz verzichtet werden. Konsequenterweise haben Juden und Moslems diese Gefahrenquellen vollständig von der Speisekarte gestrichen.
In gemäßigteren Klimazonen gehören diese Verbote nicht zur religiösen Praxis. Dafür haben die Europäer eine Abneigung gegen Pferdefleisch. Wer sich einmal zum Pferdeverzehr überwunden hat, weiß, dass diese Aversion nicht mit dem Geschmack der Tiere erklärt werden kann. Pferde schmecken gut. Tatsächlich waren die Pferde bis kürzlich wertvolles Kriegsgerät und aristokratisches Statussymbol. So stand der systematische Verzehr der schmackhaften Weidetiere nie zur Disposition. Nur in Notzeiten wurden alte Gäule geschlachtet und der hungernden „Unterschicht“ serviert. Diesem Umstand hat die Welt den „Rheinischen Sauerbraten“ zu verdanken. Das tagelange Einlegen in Essigbrühe sollte die zähen Zossen mürbe machen.
Fleischverzehr hat offensichtlich einen üblen Ruf. So übel ist dieser Ruf, dass die Christen einen Monat im Jahr völlig auf den Verzehr von Landbewohnern verzichten sollen. Statt dessen behelfen sie sich in dieser Fastenzeit mit Fisch. Im Mittelalter zählten besonders asketische Mönche die Biber mit zu den Fischen, weil die schließlich am Wasser wohnen. Eine niedrige Biberpopulation in Mitteleuropas war unmittelbare Folge dieses zoologischen Irrtums. Mittlerweile hat sich die Situation jedoch umgekehrt. Der Mangel an Mönchen führt in manchen Regionen Deutschlands bereits zu Biberplagen.
Biberbraten mit viel Klosterbräu – man kann die Fastenzeit sicher kärglicher gestalten – böse Zungen unterstellen sogar einen gewissen Unernst in solcher Art Askese. Besonders die Katholiken sind sehr nachlässig in Moralfragen aller Art geworden, seit sie durch den päpstlichen Ostersegen alljährlich vollständige Sündenvergebung via TV erlangen können. Da wird die GEZ-Gebühr zur Ablasszahlung. Mit dem Zweiten büßen Sie besser!
Weniger nachlässig ist der eigenverantwortliche Leistungsträger unserer Tage in Ernährungsfragen. Nachdem Adipositas und Diabetes erst kürzlich als Prekariatserkrankungen klassifiziert werden konnten, gilt Übergewicht nicht nur als gesundheitsgefährdend, sondern schlimmer noch, die Fettpolster sind sozial desavouierend. Dementsprechend unerbittlich gehen die armen Sünder mit sich selbst zu Gericht. Essstörungen grassieren nicht nur unter ungeliebten Möchtegernmodels im Teenageralter. Kein Tag vergeht, auch nicht hier bei Germanblogs, wo abgehungerte Pfunde nicht in Butterpäckchen aufgewogen werden. [Mimi: Ich bin zehn Butterpäckchen leichter!] – Sorry Mimi!
Bulimie und Magersucht gelten mittlerweile als regelrechter Beweis für das Vorhandensein eines wertvollen Charakters. Noch nicht so bekannt, aber auch weit verbreitet ist das Krankheitsbild der Orthorexie. So bezeichnet der amerikanische Arzt und Publizist Steven Bratman – Was für ein Name! – den zwanghaften Wunsch zur gesunden Ernährung. Zitat Dr. Bratman: "Jemand, der den ganzen Tag damit verbringt, nur Tofu und Quinoa-Kekse zu essen, kann sich so heilig fühlen wie jemand, der sein ganzes Leben der Unterstützung der Obdachlosen gewidmet hat." Der Orthorexiker ekelt sich vor Ketchup, fürchtet eine Currywurst mehr als eine Darmspülung und hält selbstverständlich alle gedankenlosen Normalesser für bösartige Menschen. [Die Welt: Gut gemeint, aber falsch dosiert]
Nun regt sich auch bei mir der Appetit. Mich überkommt das rohe Verlangen nach einem blutigen Stück Rindfleisch. Bevor ich mich dieser abscheulichen Sünde hingebe, will ich Ihnen, quasi gastropornographisch, Art und Zusammensetzung meiner nächsten Mahlzeit beschreiben.
Ich plane den vorsätzlichen Verzehr eines unter Diät-Flagellanten gefürchteten CHEFARZTFRAUENBURGERS:
Ein maximal medium gebratenes 200 Gramm-Steak wird zusammen mit gerösteten Zwiebelringen und einer Tomatenscheibe zwischen die kurz angetoasteten Hälfen eines Riesenvollkornroggenbrötchens gezwängt. Um die Geschmackssinfonie zu vervollständigen, bestreiche ich die Brötchenhälften mit einem Gemisch aus Senf und Tomatenketchup. Übrigens findet sich im Ketchup doppelt soviel Lycopin wie in der frischen Tomatenscheibe. Damit ich dann auch richtigen Durst auf ein eisgekühltes Kölsch bekomme, finden noch einige Peperoncini ihren Weg auf den Burger. Das nenne ich "Real Brainfood", Mahlzeit!
Die Chefarztfrau
Zwei andere bedenkliche Rezepte aus der Chefarztfrauenküche:
Fritzis Kokostomatensuppe; Alpenbitter-Terrine mit Pfifferlingen im Blätterteigmantel mit Kaffee nach Schwedenart
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Ich schmeiß mich weg. Gut gemacht!
Bis zum Wirken des franz.Apothekers Émile Coué (1857-1926) war AUTOSUGGESTION ein unbedeutender Fachbegriff. Durch Coués enorme praktische Erfolge wurde AUTOSUGGESTION binnen weniger Jahre als Selbsthilfe-Methode weltberühmt. Das hat nie wieder jemand erreicht. Deshalb lohnt es, sich die AUTOSUGGESTION IN DER HOHEN QUALITÄT VON COUÉ genau anzuschauen.Was heute auf dem Markt ist, ist reduziert auf Technik. Coué aber zeigte, dass AUTOSUGGESTION ein angeborenes Werkzeug ist, das wir vom ersten bis zum letzten Atemzug ständig benutzen – meist nur unbewusst. Dadurch geht uns der bewusste Einfluss verloren bzw. es haben andere Menschen und Dinge denselben oder noch mehr Einfluss auf dieses Werkzeug wie wir.Wir kommunizieren ja mit GEIST durch das Werkzeug AUTOSUGGESTION. Um uns der Realität anzunähern sollten wir erst einmal verstehen, dass nicht wir mit unserem beschränkten bisschen Geist es sind, die den GEIST nun per Manipulation „richtig lenken“, sondern wir kommen endlich vom hohen Ross herunter, werden demütig wie Coué und erkennen an, dass dieser Geist alles für uns tun kann und mag, wenn wir a) achtungsvoll mit ihm umgehen und ihn b) möglichst ohne viele Einzelvorgaben einfach für uns wirken lassen. Wenn dieser GEIST sieht, was wir vor ihm für (gegen teures Geld) angelernte Phrasen aufführen, könnte er sich bucklich lachen. GEIST weiß und kann ALLES.Er lässt sich nicht austricksen, er verlangt ehrlichen Umgang. Er versteht uns sehr gut, wenn wir ganz einfach sprechen und vor allem, wenn wir auch denken, was wir sagen. Weißer Mann und weiße Frau spricht zu oft mirt gespaltener Zunge – auch bei Mentaltechnik, und das lässt sich GEIST nicht gefallen.Wer „abnehmen“ will, muss abgeben (lernen). Wir bringen schon lange Geben und Nehmen durcheinander. Mit einer SUG-GESTION – das ist eine demütige GESTE (lat. gestio) und unten (lat. sub/sug) hinauf sollten wir GEIST bitten, uns zu helfen. Dafür ist es auch notwendig mit dem verkehrten Bild aufzuräumen, dass AUTOSUGGESTION in einer Einbahnstraße stattfindet. Man bekommt immer Antworten darauf, und es ist von größter Wichtigkeit, darauf achten zu lernen.Guten Erfolg!Franz Josef Neffehttp://www.coue.org/
Hallo,Ich bin Hypnose-Trainer & Coach und möchte gerne meine Perspektive zu dem Thema hier kurz ergänzend vorstellen. Falls Sie an einer Selbsthypnose Anleitung bzw. der Erlernen der Autosuggestion Interesse haben, empfehle ich Ihnen meinen kostenlosen Kurs, den Sie hier finden können http://www.impact-coaching.de/selbsthypnose-anleitung/Die Absicht Abzunehmen kann nach meiner Erfahrung mit Selbsthypnose und Autosuggestion äußerst positiv verstärkt und vertieft werden. Selbsthypnose hilft dem Anwender dabei, einen Abgleich zwischen bewussten und unbewussten Absichten zu schaffen. Wenn Sie Ihr Unbewusstes bei Ihren Plänen und Absichten nicht auf Ihrer Seite haben, dann fehlt Ihnen ein sehr mächtiger Verbündeter (oder er arbeitet sogar gegen Sie!). Das nennt man dann Selbstsabotage und es zeigt sich in inneren Konflikten und Verstrickungen.Natürlich ist Selbsthypnose oder Autosuggestion nicht alleine ausreichend, dass sich plötzlich Ihr Gewicht reduziert. Vielmehr unterstützen diese Techniken Ihre Absicht und erleichtern die Umsetzung Ihrer Pläne. Im Grunde ist der technische Teil der Selbsthypnose sehr einfach und in wenigen Minuten zu erlernen (die Anleitung auf meiner Website erklärt das).Der entscheidende Punkt ist eine regelmäßige und korrekte Anwendung. Gerade bei der Auswahl der Ziele und der Formulierung der Suggestionen bzw. Affirmationen gibt es ein paar Punkte zu beachten. Wenn Sie sich bzw. Ihr Verhalten verändern möchten, MUSS dies auf unbewusster Ebene geschehen. Setzen sich die neuen Verhaltensweisen, wie beispielsweise Essgewohnheiten , nicht auf unbewusster Ebene fest, erleben Sie einen täglichen Kampf, bei dem Sie immer wieder versuchen, etwas anders zu tun, als Ihre „alten“ Gewohnheiten es zulassen. Dabei ziehen Sie früher oder später den Kürzeren, ganz einfach, weil das zu anstrengend ist und zu viel BEWUSSTE Aufmerksamkeit braucht. Ich empfehle aus meiner persönlichen Erfahrung und meiner Arbeit als Coach allen Menschen, die eine persönliche Veränderung anstreben, dringend Ihr Unbewusstes mit auf Ihre Seite zu bekommen. Dann werden Sie sich entscheidend leichter tun. Probieren Sie es aus!
Wenn man Autosuggestion nur auf eine Technikn reduziert ausübt, braucht man natürlich noch einiges andere. Wenn man sich aber -. wie E.Coué – klarmacht, dass AUTOSUGGESTION EINE ANGEBORENE GABE ist, die Tag und Nacht in uns wirkt, dann ist die Aufgabenstellung ganz anders. Dann müssen wir uns anschauen, ob die Grundqualität unserer Autosuggestion stimmt. Und wenn nicht, dann müssen wir sie neu bestimmen. Und wenn sie dann wieder stimmt, dann stimmt DAS LEBEN.
Das wünsche ich jedem und grüße nherzlich.
Franz Josef Neffe