Old Boy Network: Was ist das genau?

Was soll denn das heißen, wenn man den Begriff Old-Boy-Network hört? Dieser englische Fachbegriff für ehemalige Hochschulabsolventen, die sich untereinander durch dieses Programm vernetzten, heißt in Deutschland Alumni-Netzwerk. Darin werden die Beziehungen zwischen den Hochschulabsolventen gepflegt, indem in regelmäßigen Abständen zu Veranstaltungen geladen wird. Wenn Sie wissen wollen, was das genau für ein elitärer Club ist und welche Relevanz diese Definition für das Berufsleben annimmt, lesen Sie hier:

Das Old Boy Network an der Universität

Das System des „Old Boy Networks“ ist schnell erklärt: Dieser Begriff umschreibt an den englischen oder amerikanischen Privathochschulen wie den Eliteuniversitäten Cambridge oder Oxford den Verband der erfolgreichen Absolventen dieser Universität. Das Old Boy Network ist dafür da, dass die Bande, die während der Studienzeit geknüpft wurden, weiterhin bestehen bleiben und die Absolventen, sprich die „old boys“ und „old girls“, sich in gewissen Abständen treffen. In Deutschland gibt es so eine Einrichtung ebenfalls – das „Alumni-Netzwerk“! Alumni heißt dabei so viel wie „Zöglinge, die körperlich als auch geistig ernährt wurden“. In diesem Zusammenhang existiert auch der hochschulisch weitverbreitete Begriff der „Alma Mater“ (nährende Mutter). Bei organisierten Treffen, sogenannten „Alumni-Tagen“ sollen die Beziehungen untereinander gepflegt werden und dort wird auch Marketing in eigener Sache von der Hochschule betrieben.

Das Boys Network am Arbeitsmark – eine Genderfrage?!

Das moderne Erwerbsleben eines Jeden hat sich heutzutage drastisch geändert. So wie die Gesellschaftsstrukturen sehr dynamisch und vielschichtig sind, so gestaltet sich die Arbeit auf dem Arbeitsmarkt ebenso dynamisch und wandelbar. Heutzutage muss ein Arbeitnehmer in seinem Business durch stetige Fortbildungsmaßnahmen diesem Schritttempo stand halten und dafür sind oftmals das „Old Boy Network“ oder das „Alumni-Netzwerk“ von Vorteil. Diese Systeme sorgen  für eine grundlegende Gruppenstärkung der bereits in der Universität geknüpften Bande. Nach dem Prinzip des Alt-Bekannten und des Vertrauten- Gleichen greifen hier bei der Arbeitsstellensuche diese auf die „old boys“ aus zurück. Wer kennt wen ist meist die Frage aller Fragen. Doch schon seit langem werden diese informellen Organisationsstrukturen in Unternehmen bei der Vergabe der Arbeitsstellen von wissenschaftlichen Kreisen untersucht wie beispielsweise der Arbeitssoziologie oder den Gender Studies. Diese Networking-Strukturen werden dabei eindeutig markiert als geschlechterspezifische Ungleichheit am Arbeitsmarkt. Ähnlich wie die sagenumwobene „Gläserne Decke“  für weibliche Führungskräfte in der Chefetage, haben mehrfach Studien belegt, dass dieses Netzwerk die „old boys“ für einen Arbeitsplatz einstellen, statt der „old girls“. Die vermeintliche Laienpsychologie hinter diesen Strukturen scheint so einfach wie auch simpel zu sein: Männer verstehen Denkweisen und Motivationen von Männern besser als von Frauen und damit ist per se eine Vertrauensbasis aufgebaut. Völlig klar dabei ist, dass eine Frau mit weiblichen Attributen und dem „Anders-Denken“ nur Verunsicherung mit sich bringt. Der Studentenclub der „old boys“ wird so zu einem beruflichen Männerclub. Frauen, die in den oberen Stufen der Karriereleiter mitspielen wollen, müssen sich dafür oft einen gewissen Habitus zulegen und eher männliche Attribute an den Tag legen. Das größte ungeschriebene Gesetz aber ist es, dass eine Frau, die Karriere machen will, auch besser keine Kinder haben sollte.

In dieser heutigen Zeit, in der die Emanzipation so weit vorangeschritten ist, steckt der Teufel also – wie man sieht – oftmals im Detail!

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