Our Lives Without Us – dto.
Ich bin ehrlich, wenn ich das Wort Emo schon höre, erwarte ich nicht selten schlimmes, aber so weichgespült, wie manches, was einem unter diesem arg missbrauchten Genrenamen so unterkommt, ist die Musik von Our Lives Without Us ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil. Das Quartett kommt aus Düsseldorf und vermeidet tunlichst die drei Buchstaben in ihrer Band-Beschreibung, verlegt sich lieber auf Postcore und Rock.
Dickes Schrammeln, eingängige Melodien die schnell ins Ohr und mal in die Hardrockschiene gehen, dann wieder screamo-tastisch ausarten, so hauen sie einem auf ihrem Debüt einen Knaller nach dem anderen um die Ohren.
Das liegt nicht zuletzt an der großartigen Röhre von Sänger Thomas Jeske, der in Songs wie „what you get“ zeigt, dass gut gesetzte Screams umgeben von formschönem Gesang manchmal mehr sind, als durchgehend enervierendes Gekreische. Man stelle sich eine etwas ruhigere Version von Dance Gavin Dance oder Circa Survive vor, ein wenig mehr Melodie, etwas weniger Wumms.
Our Lives Without Us' selbst produziertes Debütalbum hat mal eben so viele Songs, die auf Anhieb „ab auf die Playlist“ schreien, dass man sich wundern muss, warum ihr Facebook-Freunde-Account noch nicht überläuft. Also ran da, Thomas, Felix, Daniel und Michael gehören auf eure Plattenteller.
Notic Nastic
In eine komplett andere Richtung schicken uns Notic Nastic, düstere, fast schon Drum'n Bass lastigen Electropop mit angepunkter Attitüde serviert uns das Duo (natürlich ein Duo) aus New York und Berlin, das Beste vom Besten sozusagen.
Ihr Debüt kam bereits letztes Jahr heraus, aber das ist ja kein Grund, sie nicht auch im Januar 2012 noch einmal hervor zu heben, vor allem, da ihre Musik genau das ist, was man hören möchte, wenn man in stylishe Undergroundclubs eingeladen wird.
Wie man das so von den Electroduos kennt, ist die junge Dame ein künstlerisch angehauchtes Bündel mit bunter Bühnenshow, während der Herr frickelnd im Hintergrund steht.
Vom Sound her mag man sich eine Mischung zwischen Marina & The Diamonds und The Knife vorstellen, es ist also poppig, aber düster genug, um nicht im Allerlei zu versinken und Live soll das Duo sexy und charismatisch sein – was will man mehr?
[youtube 2WakDWnzvqs]William Wahl – Wie schön wir waren
William Wahl kommt aus der A Cappella Gruppe Basta und war dort auch Texter der meisten Songs. Sein Soloalbum „Wie schön wir waren“ besticht vor allem durch Williams äußerst angenehmen Stimme, auch wenn es musikalisch noch etwas eigener hätte sein können, denn mitunter erinnert es doch etwas sehr an den „typischen“ Singer/Songwriter mit leichtem Indiepop Hintergrund.
Das kann man ihm aber nicht wirklich übel nehmen, denn mit Songs wie „lass es schneien“ wird er sicher viele Fans finden, die gerade diese sanfte Stimmung zu schätzen wissen, die mit seinen Songs einher geht.