Neuer Elterntrend: Co-Parenting

Wunschtraum Baby! Immer häufiger suchen Männer und Frauen im Internet gezielt nach möglichen „Kinderpartnern“ ohne dabei eine Liebesbeziehung zu führen. Es kommt ihnen ausschließlich auf eine vertraute Freundschaft an, mit der sie ein gemeinsames Kind großziehen.


Co-Elternschaft heißt der Trend. Das „Co“ steht dabei für „gemeinsam“. Es handelt sich um ein Familienmodell, das immer populärer wird. Grund hierfür: Partnerschaften halten häufig nicht ein ganzes Leben. Freundschaften halten meist länger, häufig ein Leben lang.

Im Internet gibt es bereits mehrere Plattformen, auf denen Menschen in Kontakt miteinander kommen können, die auf freundschaftlicher Basis eine Familie gründen möchten. Anfangs wurde das Angebot hauptsächlich von Schwulen und Lesben genutzt, mittlerweile sind immer mehr Heterosexuelle interessiert. Dies stellen zumindest die Betreiber fest. Gezeugt wird das Kind meist durch die „Becher-Methode“, bei der sich die Frau mit dem Sperma des Mannes selbst befruchtet.

Der Grund? Die Familie ist im Wandel: Jedes dritte Kind kommt heute nicht ehelich zur Welt. Und bereits jedes sechste Kind wohnt mit nur einem Elternteil zusammen. In der heutigen Gesellschaft scheinen alternative Lebensmodelle besser akzeptiert. Außerdem konzentrieren sich immer mehr Frauen eher auf ihre Ausbildung und den Job als auf Familiengründung. Konsequenz: Mit Ende 30 haben viele von ihnen noch keinen Lebenspartner gefunden, dennoch einen Kinderwunsch entwickelt und suchen nach neuen Möglichkeiten.

Kann das Modell dem Kind schaden?

Aber was bedeutet das neue Familienmodell für die Kinder? Kann es schaden nicht in klassischen Familien aufzuwachsen? Wir meinen: Nein, wenn es gelingt, dem Kind ein liebevolles, verlässliches Zuhause zu bieten, das Geborgenheit und Sicherheit bietet. Dann nämlich ist die Konstellation zweitrangig. Gerade dann, wenn Mama und Papa als Freunde harmonisch miteinander umgehen, ohne sich häufig zu streiten. Eltern müssen liebe- und respektvoll miteinander umgehen. Das gilt sowohl für das Ehe- als auch das Co-Paar.

Kritiker meinen jedoch, dass sich Männer und Frauen durch eine Co-Partnerschaft aus purem Egoismus für ein Kind entscheiden, dabei jedoch nicht an das Kind denken. Was meint ihr, haben die Kritiker Recht?

Rechtslage

Wie bei nicht verheirateten Paaren können sich beide Partner in die Geburtsurkunde eintragen lassen, offiziell die Vaterschaft sowie das Sorgerecht anerkennen lassen. Eine Elternschaft zwischen mehr als zwei Erwachsenen ist in Deutschland jedoch nicht erlaubt.

Foto: Thinkstockphotos, iStock, 490581879, DragonImages

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