Nano-Silber in Verbraucherprodukten: Welche Risiken bringen die winzigen Partikel mit sich?

Nano-Silber in Verbraucherprodukten sind seit mehreren Jahren ein vieldiskutiertes Thema. Durch die Keimabtötung bzw. die antibakterielle Wirkung der Silberpartikel werden sie in der Textil-, Kosmetik- und auch der Farbstoffindustrie verwendet. Selbst bei Verpackungsmaterial werden die Teilchen eingesetzt. Dabei wird vom Verbraucher nur die erwünschte Wirkung wahrgenommen. Dass Silber auch toxische Wirkungen hat, ist meist auf den Beipackzetteln nicht erwähnt.

Nanopartikel in der Textilindustrie

Zur Vermeidung von Geruchsbildung im Zusammenhang mit Schweiß wird Nano-Silber in Verbraucherprodukten besonders im Sportbereich eingesetzt. So sind viele Sporttextilien mit den Partikeln beschichtet, um die antibakterielle Wirkung voll zu nutzen. Dabei lösen sich die Partikel nach mehreren Waschgängen und gelangen so in die Umwelt. Nach Quecksilber zählt Silber zu den hochgiftigen Schwermetallen, die besonders in hoher Konzentration in Gewässern die Umwelt durch ihre toxische Wirkung stark belasten können.

Nanopartikel in der Kosmetik- und Farbindustrie

Zahnbürsten, Seifen und auch Shampoos sind inzwischen häufig mit Silberpartikeln versehen. Die Zahnbürste verfärbt sich nicht mehr unhygienisch und die Seifen und Shampoos werben mit der antibakteriellen Wirkung. Bis heute ist die gesundheitliche Wirkung dieser Partikel nicht genau zu belegen, insbesondere bei Hautkontakt können schädliche Nebenwirkungen auftreten. Kleinkinder und Babys sollten daher nicht mit diesen Produkten in Berührung kommen, bis Langzeitstudien abgeschlossen sind.

Nano-Silber in Verbraucherprodukten sind bei Wandfarben oder im medizinischen Bereich relativ bedenkenfrei zu betrachten, allerdings wird besonders vom BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) empfohlen, den Einsatz der Produkte solange einzustellen, bis ausreichend Verträglichkeitstests durchgeführt wurden und besonders gesetzliche Regelungen für den Lebensmittelbereich getroffen sind. Denn ohne zuverlässige Einschätzung der Wirkung auf Mensch und Umwelt kann eine Keimfreiheit und Bakterienvernichtung auch auf alternativen Wegen erreicht werden.

Hier geht's zum passenden ZDF Wiso Beitrag über Nano-Silber.

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