Nach Böhrnsen: SPD sucht neuen Bremer Bürgermeister

Zehn Jahre lang stand der Sozialdemokrat Jens Böhrnsen als Bürgermeister der Hansestadt Bremen vor. Nach der Wahlpleite vom Wochenende nahm er seinen Hut. Nun sucht die SPD einen Nachfolger. Aber wer wird der neue Regierungspartner?


Schlechtestes SPD-Ergebnis seit dem II. Weltkrieg

Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die SPD nicht mehr so ein schlechtes Wahlergebnis in Bremen eingefahren: Auf 32,8 Prozent kamen die Genossen, fast sechs Prozent weniger als bei der letzten Bürgerschaftswahl im Jahr 2011. Bürgermeister Jens Böhrnsen zog die Konsequenzen aus dem schwachen Abschneiden und erklärte seinen Rücktritt – überraschend für seine Partei, die jetzt nach Nachfolger sucht. In einer Erklärung ließ Böhrnsen verlautbaren: „Als Spitzenkandidat der SPD übernehme ich selbstverständlich Verantwortung für das enttäuschende Wahlergebnis.“ Mit seinem Rücktritt wolle er den Weg freimachen für eine personelle und inhaltliche Neuausrichtung der Partei.

Innerhalb der nächsten Woche, so kündigte SPD-Landeschef Dieter Reinken an, sollen dem Vorstand Vorschläge präsentiert werden. Als bislang aussichtsreichste Kandidaten werden der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Björn Tschöpe, und Wirtschaftssenator Martin Günthner gehandelt. Chancen werden auch dem SPD-Bundestagsgeordneten Carsten Sieling und der Bürgerschaftsabgeordneten Antje Grotheer eingeräumt. Sollte sich die Partei nicht auf eine Person einigen können, steht eine Mitgliederbefragung an.

Mit wem koaliert die SPD?

Ebenfalls unklar ist, ob die SPD ihre Koalition mit den Grünen fortsetzen wird, die ebenfalls deutliche Stimmenverluste zu verzeichnen hatten (minus 7,4 Prozent auf 15,1 Prozent). Böhrnsen hatte im Wahlkampf stets für eine Fortsetzung von Rot-Grün geworben. Die Sozialdemokraten können nun wählen zwischen einer Fortsetzung des rot-grünen Bündnisses oder einer großen Koalition mit der CDU, die sich schon für eine Zusammenarbeit angeboten hat. Auch die CDU verlor Stimmen: Ihre 22,6 Prozent sind 2,2 Prozent weniger als 2011.

Foto: Thinkstock, 529025529, iStock, bizoo_n

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