Müssen deutsche Urlauber für britische Masche zahlen?

Ärger auf Mallorca: Ausgerechnet die Briten können Schuld daran tragen, dass die Preise auf Mallorca demnächst steigen. Mit einem Hotel-Trick können die Briten ihre eigenen Taschen auffüllen. Die Portemonnaies der anderen Urlauber könnten darunter jedoch leiden…


Immer mehr Briten genießen einen erholsamen Urlaub auf Mallorca und verlangen anschließend das Geld zurück. Was eigentlich völlig absurd klingt, bringt Reiseveranstalter und Hoteliers der Insel in die Bredouille. Sie klagen über eine miese Masche britischer Touristen. Viele von ihnen erfinden angeblich Magen-Darm-Erkrankungen, die sie sich durch das Hotelessen eingefangen hätten und klagen anschließend auf Schadenersatz.

Miese Masche durch Anwälte unterstützt

Das Geschäft mit der erfundenen Krankheit läuft auf Mallorca so, dass Anwälte mit Informationsmobilen vor den großen Hotels warten und britische Urlauber dazu zu überreden versuchen eine Lebensmittelvergiftung vorzutäuschen um später – von zu Hause aus – Schadenersatz zu stellen. Das britische Reiserecht ermöglicht das auch noch drei Jahre nach dem Urlaub. Dafür müsste man lediglich in eine mallorquinische Apotheke gehen und sich ein Medikament gegen eine Lebensmittelvergiftung kaufen. Dies kann man bei der Reiseagentur angeben und sein Unwohlsein äußern und schon können Ansprüche geltend gemacht werden.

Rechtslage in Deutschland anders

Diese Methode verbreitet sich unter den britischen Mallorca-Urlaubern in Windeseile. Die Zahl der Reklamationen wegen einer Magen-Darm-Erkrankung hat sich im Vergleich zum Vorjahr versiebenfacht. Nach britischem Reiserecht sind derartige Rückzahlungen bei Beschwerden auch ohne langwierige Prüfungen möglich – anders als in Deutschland. Hier haben Urlauber lediglich einen Monat Zeit Ansprüche zu stellen. Diese müssen außerdem bewiesen werden – so auch, dass die Vergiftung tatsächlich vom Hotel kommt.

Hoteliers und Reisveranstalter überlegen derzeit, was sie gegen die Magen-Darm-Masche unternehmen können. Fest steht, dass deutsche Urlauber die finanziellen Einbußen durch erhöhte Hotelpreise nicht übernehmen müssen. Lediglich britischen Urlaubern droht eine Preiserhöhung.

Foto: Thinkstockphotos, iStock, 177708665, Iryna_Rasko

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