Mit Kritik umgehen: so nimmt man sie konstruktiv und stärkend auf

Mit Kritik umgehen wäre sachlich oft leicht, wenn da die Emotionen nicht wären!

Zuerst müssen wir uns betrachten, was Kritik überhaupt ist. Vom Standpunkt des Kritikers ist Kritik oft nur das Formulieren eines anders lautenden Standpunktes, der von unserem Standpunkt abweicht. Je nach Situation und Kritiker wird diese Meinungsäußerung natürlich mehr oder weniger emotional vorgebracht.

Mit Kritik umgehen wird vor allem schwierig in zwei Fällen:

  • Wenn der Kritiker mich persönlich angreift und meine Person abwertet. Dann geht es nicht mehr um die Fakten, sondern um die Person, und sehr schnell werden unsachliche und emotionale Argumente verwendet, die zu Streit und gegenseitigen Verletzungen führen.
  • Wenn ich selbst eine emotionale Verletzung in mir trage. Oft liegt diese Verletzung im Unterbewusstsein, und die Ursachen liegen weit zurück in der Kindheit. Egal, wie unbewusst ich hier bin, die Verletzung von damals bricht wieder auf, der Schmerz erscheint. Mit Kritik umgehen wird dann schwierig.

Was also tun, um dieser Kritik zu begegnen? Wie damit umgehen, so dass ich emotional nicht komplett aus dem Häuschen gerate? Wie vielleicht sogar noch Nutzen daraus ziehen?

Hier praktische Tipps, die sich im täglichen Leben bewährt haben, wenn ich Kritik erfahre, die mich emotional trifft:

Mit Kritik umgehen: So wirds gemacht!

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Rückzug, Emotionen annehmen und abklingen lassen

Kritik teilt unterteilt sich in einen sachlichen und einen emotionalen Teil. Wenn ich emotional reagiere, bin ich emotional getroffen, an einer inneren alten Verletzung. Es kann sein, dass der Andere es nicht böse meint, oder er versucht mich emotional zu treffen und das bewusst tut – egal. Als erstes muss ich mich jetzt um mich selbst kümmern. Solange ich Schmerzen empfinde, kann ich nicht sachlich diskutieren. Also am Besten eine Auszeit nehmen, mich aus der Diskussion zurückziehen, und die emotionalen Schmerzen zulassen. Nicht versuchen, die Ursachen zu ergründen, sondern einfach die Gefühle zulassen, in der stillen Kammer, bis sie wieder verebben.

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Kraft tanken

Ich kann mich auf mich selbst besinnen, mir etwas Gutes tun, ins Bad gehen, in die Sauna, spazieren gehen im Wald oder Sport treiben. Alles was mir körperlich (und damit emotional) gut tut, ist hier angebracht.

3

Standpunkt schaffen für sachliche Diskussion

Wenn ich wieder fit bin, ist die Zeit gekommen, mich (allein) mit den sachlichen Kritikpunkten auseinanderzusetzen.

  • Ist mein Standpunkt richtig?
  • Ist an den sachlichen Argumenten des Anderen wirklich etwas dran?
  • Was kann ich mir vielleicht zunutze machen und neu überdenken?
  • Wo liege ich richtig?
  • Was weiß ich noch nicht von dem Anderen, welche Fragen sind noch offen?

Ich kann mir Zettel und Stift nehmen, und mir alles aufschreiben. So entsteht eine neue Sichtweise auf altes Geschehen.Wenn ich all das weiß, kann ich bewusst einen neuen Standpunkt wählen, einen neuen Ort und Zeitpunkt für eine möglichst sachliche Diskussion, und meinen gegebenenfalls neuen Standpunkt vortragen, diskutieren und notfalls auch verteidigen. Meist bin ich jetzt viel klarer als vorher.

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Wenn ich also Kritik richtig nutze, kann ich sogar Vorteile daraus ziehen – im täglichen Leben, z.B. in der Kommunikation am Arbeitsplatz oder im Familienalltag. Und spätestens wenn die emotionalen Reaktionen auf Kritiken verschiedener Personen zu gleichen oder ähnlichen Themen sich häufen, sollte ich Rat bei einem erfahrenen Therapeuten für emotionale Verletzungen suchen – ob nun auf traditionellen Wege der Psychotherapie oder auf alternativem Weg der Bewusstseinsentwicklung und Energiearbeit bis hin zur schamanischen Heilung – jeder geht soweit wie er mag. Und das bringt mir selbst vor allem eines: persönliche Fortentwicklung und inneres Wachstum. In diesem Sinne, nur Mut im Umgang mit Kritik!

Schwierigkeitsgrad:  
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