United4Rescue: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“

„Schickt selbst ein Schiff“: Das war der Start einer Initiative auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund im Juni dieses Jahres.
Das Ergebnis: ein Aktionsbündnis. Ziel ist es, in Seenot geratenen Flüchtlingen im Mittelmeer zu helfen. Bereits im kommenden Jahr soll ein weiteres Seenot-Rettungsschiff entsendet werden. Es soll helfen, die Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer zu bewahren. „United4Rescue – Gemeinsam Retten!“, so lautet das Motto des Bündnisses.

Breit gefächertes, zivilgesellschaftliches Bündnis

Der Zusammenschluss aus Initiativen, Kirchen, Kommunen, Unternehmen und Vereinen vertritt ein breites Spektrum der Gesellschaft. Vertreten sind so verschiedene Bündnispartner wie Ärzte ohne Grenzen, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Bund Evangelisch-freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, die Deutsche Seemannsmission, die TV-Produktionsfirma EIKON GmbH und der Verein Pro Asyl e.V. und viele weitere.

 

Auf der Pressekonferenz zur Gründung stellten

  • Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland,
  • Katharina Fegebank, zweite Bürgermeisterin der Hansestadt Hamburg sowie
  • Leoluca Orlando, Bürgermeister von Palermo auf Sizilien,das Bündnis vor.

Ebenfalls vertreten war Michael Schwickart, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Trägerverein Gemeinsam Retten e.V. Der 2009 gegründete Verein schickt das Schiff „Sea-Watch“ ins Mittelmeer, um Menschen zu retten. Schwickart selbst fuhr bereits auf der „Sea-Watch“ mit.

Im Rahmen der Pressekonferenz in der Flussschifferkirche in Hamburgs Hafen wurde spontan eine Live-Schalte zur „Sea-Watch“ gelegt. Zwei Helfer berichteten, dass sie im Mittelmeer aktuell 61 in Seenot geratene Flüchtlinge an Bord haben und ihnen in keinem Hafen Einfahrt gewährt wird. In einem dringenden Appell mit der Bitte um Unterstützung wandten sie sich ans Publikum.

Am 03.12.2019 berichtete berichtete RTL NORD über das Bündnis (ab 4:50 Minute).

Statuten als Appell an die EU-Staaten

United4Rescue unterstützt zivile Seenotrettungsorganisationen, die humanitär handeln und dort Leben retten, wo staatliche Seenotrettung fehlt. Im Zuge dieses Engagements fordert das Bündnis die Verantwortlichen der europäischen Staatengemeinschaft auf:

  • das Recht auf Seenotrettung als Teil des Völkerrechts zu respektieren und an den Grenzen Europas wieder umzusetzen
  • die Kriminalisierung der Seenotrettung zu unterbinden
  • faire Asylverfahren für Menschen umzusetzen, die nach Europa fliehen und
  • Kommunen, die sich zu „sicheren Häfen“ erklärt haben, bei der zusätzlichen Aufnahme von Schutzsuchenden rechtliche Unterstützung zu gewähren.

Weitere Infos dazu gibt es auf www.united4rescue.com, hier kann auch gespendet werden, und in den sozialen Medien unter dem Hashtag #wirschickeneinschiff.

 

Artikelbild und weitere Bilder im Artikel: Postkarten von United4Rescue
Foto von der Pressekonferenz: Kirsten Becker

 

 

 

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