Machen Sie es so ? oder anders, aber bitte besser.

Werbeblogs, -berater, -experten gibt's wahrscheinlich wie Salz im Meer. Alle wissen ganz genau, wie Sie Ihre Kommunikation steuern müssen, was Sie bedenken sollten (alles) und was Sie unbedenklich tun können (nichts). Sie haben nichts Konkretes anzubieten, aber Sie haben Recht. Damit verkaufen Sie zwar nichts extra, aber sie sich.

Achten Sie auf die Interessen Ihrer Zielgruppe, seien Sie relevant, seien Sie interessant, fokussieren Sie sich auf wenige, am besten nur eine Aussage, animieren, motivieren Sie, ohne Ihren Gegenüber unter Druck zu setzen, planen und agieren Sie nicht kurzfristig, seien Sie authentisch und glaubwürdig, überzeugen Sie mit Leistung, überraschen Sie positiv, überweisen Sie mir alles Geld, was Sie haben. So – oder so ähnlich – klingen die Phrasen, die man da gerne zu hören bekommt, als ob Sie da nicht von selbst drauf kommen.

Warum gibt es solche Menschen also? Weil es wohl nicht nur Menschen wie Sie gibt. Ganz offensichtlich gibt es wohl Verantwortliche, die alles haben wollen, z. B. Recht und Geld, bloß keine Verantwortung, denn damit im Nichterfolgsfalle auch nicht Schuld. Statt dessen (oder: Deshalb) schlendern sie über Allgemeinplätze und verlustieren sich darin.

Das Ende der Weimarer Republik lag unter anderem darin begründet, dass jeder nur wusste, wen er nicht als Kanzler will. Tja, und irgendwann war dann dieses braune Arschloch (eine Analogie, kein Pleonasmus) an der Macht und machte, was er wollte – und das war zwangsläufig, auch um im Bild zu bleiben: scheiße.

Deshalb findet man im Grundgesetz auch das „konstruktive Misstrauensvotum". In der (Werbe-)Wirtschaft findet man das Konstruktive ehr nicht. Obwohl es manchmal auch konkret ist, dann ist es aber meist destruktiv. (Aber das ist eine andere Geschichte.)

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