Machine to Machine-Kommunikation klingt zunächst nach Science-Fiction – sind aber in Wirklichkeit schon längst Realität. Besonders bei simplen Kontrollaufgaben kommt die Technik zum Einsatz und spart Unternehmen damit den prüfenden Blick des eigenen Personals. Künftig könnte die Technik einen gewaltigen Rationalisierungsschub in vielen Bereichen der Wirtschaft ermöglichen, weshalb die beteiligten Mobilfunkkonzerne schon auf glänzende Gewinne hoffen.
Automatisierte Kommunikation senkt Kosten
Grundsätzlich versteht man unter „M2M“ den automatisierten Informationsfluss zwischen den Endgeräten. Ein typisches Beispiel aus dem Alltag sind Displays in Bäckereifilialen, die das Angebot an die Tageszeit angepasst wiedergeben: Mittags werden Pasta-Gerichte beworben; nachmittags Kaffee und Kuchen. Dabei kommuniziert der Bildschirm per Datenfunk mit einer zentralen Gegenstelle und ändert seine Inhalte ohne Zutun der Mitarbeiter. Durch das personelle Einsparungspotenzial, die M2M-Kommunikationslösungen bieten, erwarten besonders die Netzbetreiber ein immenses Wachstum. Weil die Mobilfunkanbieter die Infrastruktur zur Verfügung stellen, erhoffen sie sich durch das steigende Datenvolumen ein Milliardengeschäft. Doch abgesehen von intelligenten Displays gibt es noch eine Reihe weiterer Einsatzgebiete. So sind Sensoren in der Lage, die Empfängnisbereitschaft von Kühen anzuzeigen und den Landwirt via SMS zu informieren. Dabei werden Signale gedeutet, die bisher noch von Menschen interpretiert wurden: Sowohl Bewegungsmuster als auch Körpertemperatur der Tiere verändern sich nämlich.
GPS-Abfrage in Echtzeit und intelligente Mausefallen: M2M kommt immer häufiger zum Einsatz
Einen Weg in unseren Alltag haben M2M-Anwendungen schon gefunden: In der Logistik kommt kaum eine Spedition ohne GPS-gestütztes Flottenmanagement aus. Wo sich das Fahrzeug gerade befindet, kann jederzeit durch eine automatische Abfrage der Position ermittelt werden. Auch Verbraucher, die bereits die Abholung eines Pakets von einem Dienstleister beauftragt haben, konnten unter Umständen in Echtzeit die Route des Lieferwagens kontrollieren. Selbst die Lebensmittelindustrie profitiert schon von der Kommunikation durch Machine to Machine: Schädlinge wie Mäuse dürfen aus hygienischen Gründen nur lebend gefangen werden. Hightech-Fallen sind schon heute in der Lage, per Funkverbindung die Gefangenschaft einer Maus zu melden. Gleichzeitig trägt das Nagetier zu seiner eigenen Entdeckung bei: Durch die Bewegungen in der Falle erzeugt es nebenbei noch die Energie, mit der die Information dann ausgesendet werden kann. Auch Münzsammler moderner Automaten melden ganz automatisch, wenn Sie entleert werden müssen – eine manuelle Kontrolle durch das Personal ist damit überflüssig. Dasselbe gilt für den Füllstand: Leere Automaten bringen keinen Umsatz, die Kontrolle durch Personal, das womöglich erst zum Aufstellort fahren muss, kostet aber eine Menge Geld.
Mobilfunkanbieter stellen Infrastruktur – und erwarten Umsatzsteigerungen
Egal ob Kontrolle eines Automaten oder Aktualisierung eines Werbebildschirms: Was bisher Aufgabe des Personals war, könnten die beteiligten Geräte jetzt in Eigenregie erledigen. Unter dem Titel M2M Kommunikationslösungen werden automatisierte Kontrollen, Berichte und Hinweise gemeint, die Endgeräte durch eine automatisierte Datenübertragung unter vorher definierten Bedingungen selbst lösen können. Dadurch erhofft sich die Wirtschaft in den kommenden Jahren ein deutliches Einsparungspotenzial – und die Mobilfunkbranche einen kräftigen Umsatz.
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