Lorient in der Bretagne

Mit den knapp 60.000 Einwohnern gehört Lorient eher zu den kleinen Städten in Frankreich. Dennoch kann Lorient mit seinem bekannten Hafen auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Mit der Ansiedlung der französischen Ostindien-Kompanie im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt am Atlantik schon früh zu einem regen Handlungszentrum. Von Lorient aus starteten Schiffe in Richtung Indien, China und dem Orient und brachten so begehrte Güter wie Gewürze oder Seide in die Bretagne.

Lorient: U-Boot-Bunker im Zweiten Weltkrieg

Unter Napoleon wurde der Hafen von Lorient dann zum Kriegshafen umfunktioniert, der er auch im Zweiten Weltkrieg sein sollte. Die Deutsche Wehrmacht besetzte die Stadt und richtete im Hafen einen U-Boot-Bunker ein. Der Bunker machte Lorient natürlich zu einem Ziel des Luftkriegs der Alliierten, der die Stadt schließlich fast vollständig zerstören sollte.

Und das hatte weitreichende Folgen: Während in der Bretagne überall die Spuren der keltischen Kultur zu finden sind, sticht Lorient durch seinen modernen Charakter hervor. Nichtsdestotrotz etablierte sich in Lorient ein Zentrum der keltischen Traditionen, die für die Bretagne so charakteristisch sind.

„Festival interceltique de Lorient“: Zentrum keltischer Traditionen

Ausdruck dafür ist das „Festival interceltique de Lorient“, das größte Fest der Kelten, das jedes Jahr in der Stadt am Golf von Biskaya stattfindet. Rund zwei Wochen lang wird kommen hier Musikanten, Filmemacher und Interessierte aus allen keltischen Ländern Europas zusammen, um bei dem größten kulturellen Programm keltische Traditionen zu feiern. Dieses Jahr findet das „Festival interceltique de Lorient“ vom 31. Juli bis 9. August statt und wird mehr als 650.000 Besucher in die Stadt locken.

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