„Lisabon“ ist nicht richtig, wenn man die geschichtsträchtige und schöne Stadt in Portugal meint. „Lissabon“ ist hier die Schreibweise erster Wahl – auch wenn es auf Portugiesisch „Lisboa“ heißt, mit nur einem s. Und dies mag auch das Hauptproblem sein, wenn es um diesen häufigen Schreibfehler geht: Der Umkehrschluss aus der Ursprungssprache muss nicht immer der richtige sein.
Lisabon ist ein Schreibfehler
Auch andere Sprachen helfen dem verwirrten Schreiber leider nicht weiter. Im Englischen wird aus „Lisboa“ dann auch „Lisbon“, wiederum mit nur einem s. Es ist nicht ganz einfach zu erklären, wie sich in der deutschen Rechtschreibung ein a zwischen das s und das b einschleichen konnte, doch dieser Vokal muss als weiterer Grund für die Erklärung des Schreibfehlers herhalten. Würden wir im Deutschen das gleiche Wort verwenden wie im Englischen, gäbe es aufgrund der beiden aufeinander folgenden Konsonanten keinen Grund für das zweite s.
Das s in sowohl „Lisboa“ als auch „Lisbon“ wird scharf gesprochen – vergleichbar mit unserem Doppel-s oder eben jenem, das vor einem Konsonant kommt. Der Vokal a nun aber könnte in „Lisabon“ das s weich machen und dem Frauenvornamen „Lisa“ angleichen. Das Doppel-s verhindert also die falsche Aussprache des Zischlautes in der Mitte des Wortes in aller Anschaulichkeit.
Lissabon ist die richtige Schreibweise
Bei vielen Städtenamen geht man langsam dazu über, den im Lande selbst gebräuchlichen Namen zu verwenden („Beijing“ anstelle von „Peking“ wäre ein solches Beispiel). Bei „Lisboa“ ist das noch nicht der Fall und so wird man sich wohl oder übel merken müssen, dass das Wort zwar in seinem Ursprung mit nur einem s geschrieben wird, im deutschen aber mit zwei. „Lisabon“ bleibt also unter allen Umständen falsch, „Lissabon“ hingegen ist der überlieferte Name für die Hauptstadt Portugals.
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