Lipödem: Welchen Sport darf man machen?

Typisch für Lipödeme sind Druckschmerzhaftigkeit am Bein sowie das häufige Auftreten von blauen Flecken. Diese Empfindlichkeit kommt durch eine Fettverteilungsstörung. Da Lipödeme oftmals im Beinbereich vorkommen, spricht man vom Reiterhosensyndrom. In manchen Fällen sind auch die Arme betroffen.

Lipödem: Ursache, Symptome, Stadie

Ein Lipödem, auch Fettstauung genannt, beschreibt eine beidseitige Schwellung an den Beinen, aber auch Armen oder anderen Körperteilen aufgrund von Flüssigkeits– und Fetteinlagerungen. Fast ausschließlich Frauen, in Deutschland sind es ungefähr zehn Prozent, leiden an der chronischen und angeborenen Erkrankung, die durch eine familiäre Vorbelastung auftreten kann.

Oftmals werden erste Anzeichen bereits im oder am Ende der Pubertät sichtbar. Anfängliche Spannungsgefühle in den Beinen und eine feinknotige Hautoberfläche, auch Orangenhaut genannt, stellen die ersten Symptome (erstes Stadium) dar. Später kommen Berührungsempfindlichkeit und starke Dauerschmerzen hinzu.

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Im zweiten Stadium wird die Hautoberfläche grobknotiger, sogenannte ‚Matratzenhaut‚ und weist größere Dellen auf. Das dritte Stadium beschreibt die schlimmste Form. Deformierte Fettlappen hängen am Körper herunter. Die Krankheit hat sich mittlerweile auf Hüfte, Ober- und Unterschenkel sowie Kniee ausgedehnt, wodurch es zu einem ‚Wundlaufen‘ kommen kann.

Die Erkrankung wird oftmals mit Fettleibigkeit verwechselt, aber im Unterschied dazu sind die Körperstellen berührungs– und schmerzempfindlich und neigen zu blauen Flecken. Hände und Füße sind selten oder fast nie davon betroffen.

Lipödem: Therapie, Sport, Liposuktion

Die Therapie eines Lipödems ist durch eine Diät nicht möglich, zumal es sich dabei nicht um eine ernährungsbedingte Gewichtszunahme handelt. Zudem entsteht das Lipödem oftmals erst einseitig, typischerweise zu Beginn an den Beinen. Eine Gewichtsreduktion würde sich dadurch vielleicht auf andere Körperteile auswirken, aber die Beine blieben unverändert, denn das Eiweiß scheint das Fett regelrecht festzuhalten.

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Beim Sport ist es ähnlich. Jogging, Spinning, Fahrrad fahren oder Stepping fördert die Durchblutung, die Gefäße erweitern sich, wodurch Wasser, Eiweiß, aber auch Fett herausgespült werden. Dadurch kann die Schwellung schlimmer und die Schmerzen noch größer werden.

Sollte man jedoch Sport treiben wollen, ist es ratsam, Kompressionsstrümpfe zu tragen. Empfohlene Sportarten sind Nordic Walking, Walken, Spazieren gehen, Wandern, Aerobic, Aquajogging und Schwimmen.

Prinzipiell sollten Kompressionsstrümpfe, je nach Stadium, auch im Alltag angezogen werden. Zudem sind Lymphdrainagen und eine Tiefenmassage (Endermologie) zu empfehlen, ebenso wie die Therapie mit Kälte– und Wärmekammern, eine Ernährungsumstellung und Bewegung.

Auch eine Operation in Form von Fettabsaugung (Liposuktion) ist möglich und sollte als Alternative angedacht werden, insofern das Lymphsystem noch nicht von der Erkrankung betroffen ist.

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