Ob aus Berlin Spandau oder aus Berlin Babelsberg, im letzten Jahr gab es einige Schreckensmeldungen in Bezug auf die Qualität von Leitungswasser (Dokumentation): Das Wasser war verkeimt, so dass die dort lebenden Menschen sich ihr Wasser abkochen mussten, da die Messwerte gesundheitsschädlich waren. Doch wie steht es heute um die Wasserqualität in Berlins Wasserleitungen? Ist es mittlerweile unbedenklich, Wasser aus dem Hahn zu trinken, oder sollte man lieber auf gekauftes Mineralwasser umsteigen? Lesen Sie hier, wie es um das Leitungswasser in Berlin wirklich bestellt ist.
Wen nun die unbändige Angst befällt, Leitungswasser wäre per se ein Gesundheitsrisiko, das es nicht zu unterschätzen gilt, dem sei vorab Entwarnung gegeben. Grundsätzlich ist in ganz Deutschland die Wasserqualität sehr hoch standardisiert und wird regelmäßigen Kontrollen unterzogen. Was nicht selbstverständlich ist, wenn man sich andere EU-Länder wie Spanien und Italien anschaut, wo es seit Jahrzehnten nicht mehr möglich ist, das normale Leitungswasser zu trinken oder sich damit bloß die Zähne zu putzen.
Mögliche gesundheitsschädliche Stoffe aus der Wasserleitung
Neben so genannten Schwermetallen sind oftmals Keime oder Bakterien Grund einer Wasserqualitätsminderung. Dabei finden diese Keime oftmals den Weg vom einzelnen Wasserhahn des Haushaltes in die Leitung. Haben Wasser und Luft Kontakt, ist es meist schon geschehen. Doch sind diese fiesen Krankheitserreger in Deutschland sehr selten! Hier können Sie sich informieren, wie das Berliner Leitungswasser gewonnen wird und welche regelmäßigen Analysen die Qualität des Berliner Trinkwassers sichert:
Leitungswasser in Berlin: Wie wird es gewonnen?
Das Wasser aus der Leitung wird in einem Wasserwerk „hergestellt“, indem das Grundwasser des Stadtgebiets einfach gefördert und entsprechend bearbeitet wird. Dabei verwendet man hauptsächlich das „Uferfiltrat“, welches in Nähe von Gewässern schon durch eine erste Filtration von Oberflächenwasser entsteht. Das „Rohwasser“ wird im Wasserwerk aufbereitet und die Stoffe Eisen und Mangan (Belüftung und Filtration) herausgeschwemmt. Keine weiteren Schritte sind mehr nötig, da das Wasser beim Durchströmen der Bodenschichten gereinigt wurde. So ist das Wasser im Prinzip schon gebrauchsfertig für die Berliner Haushalte und kann bedenkenlos getrunken werden.
Leitungswasser in Berlin: Welche Untersuchungen zur Wasserqualität gibt es?
Generell hält die Trinkwasserverordnung von 2001 in Deutschland alle relevanten Bestimmungen rund um die Wasserqualität in Deutschland fest. Dass jeder Bürger das Recht auf qualitativ einwandfreies Wasser hat, stammt aus der Bundesrechtsverordnung von 1975. Speziell in Berlin wird die Wasserqualität ebenso durch regelmäßige Tests der Wasserversorger wie den Berliner Wasserbetriebe nachgeprüft. Die deutsche Trinkwasserverordnung hat dafür die geltenden Richtlinien und Messwerte zum Gewährleistung der Wasserqualität festgelegt. Diese Laborwerte der Berliner Wasser Betriebe kann man jederzeit einsehen und den neuesten Stand der Analysenwerte (nach der eigenen Postleitzahl) oder auch die mineralische Qualität abfragen. Na dann Prost!
Hauseigentümer müssen selbst vorsorgen!
Bei Hauseigentümern ist das Ganze aber Privatsache. Durch Installationen von Rohren oder Leitungen kann die Wasserqualität in Mitleidenschaft gezogen werden und Schwermetalle könnten sich, aufgrund chemischer Reaktionen, in der Leitung lösen. Als Hauseigentümer, sofern Sie das Wasser aus der Leitung benutzen, gilt es also immer auch eine private Kontrolle der Wasserqualität durchzuführen.