Lärm empfinden wir größtenteils als eine Definitionssache: Jeder Mensch hat eine andere Schwelle, ab der man Geräusche als aufdringlich, unangenehm oder schädlich empfindet. Während es also bei manchen der schmale Grad zwischen einer guten Party und Ruhestörung ist, sind andere Umweltfaktoren nicht nur eine Belastung, sondern führen zu handfesten Schäden der Gesundheit.
Denn von „Lärm“ im gesundheitlichen Sinne spricht man ab einer dauerhaften (man geht von acht bis zehn Stunden aus) Geräuschbelastung ab 70 Dezibel. Und ab 85 dB leidet das Gehör und kann Folgeschäden davontragen.
Das Gehör leidet unter Lärm
Wer an Schlafstörungen wegen der lauten Straße vor der Haustür leidet, kennt das Problem der Dauerbelastung. Aber auch plötzliche Geräuschentladungen, bei Explosionen auch von verhältnismäßig kleinen Objekten wie Silvesterknallern, können bereits die Hörfähigkeit in Mitleidenschaft ziehen.
Hörschäden stellen sich selten sofort ein, meistens ist es ein langer Weg, bis die Ohren ihre Arbeit vollends aufgeben. In der Regel steht am Beginn dieses Prozesses das Ohrgeräusch, der Tinnitus. Dieses Ohrsausen äußert sich durch taubes Pulsieren oder häufiger einen fiependen Dauerton, der auch bei kompletter Stille anhält. Auch eine gelegentliche Taubheit kann den Anfang von Hörminderungen markieren. Die hohen Töne verschwinden dann zuerst: Nicht-sprachliche Frequenzen werden einfach nicht mehr aufgenommen, bis dann auch die Sprachfrequenzen selbst stückchenweise ausgeblendet werden, zuerst die stimmlosen Konsonanten, dann die stimmvollen und schließlich die Vokale.
Weitere Auswirkungen: Magenprobleme, Schlafstörungen und Herzkreislaufstörungen
Neben den direkten Auswirkungen von Lärm auf das Gehör können aber auch andere Störungen auftreten: Da das vegetative Nervensystem angegriffen wird, kann es zu Magenproblemen kommen, zu Herzkreislaufstörungen, Stress und den schon angesprochenen Schlafstörungen.
Um nicht an einem Gehörschwund zu erkranken, sollte man auf mögliche Symptome hören und sich und seinen Ohren eine Auszeit gönnen. So ist es sinnvoll, sich nicht länger als zehn Stunden mehr als 70 dB auszusetzen und anschließend für völlige Ruhe zu sorgen. Sollten sich bereits erste Anzeichen bemerkbar machen, muss man so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.
Weiterführende Links
http://www.bzga.de/botmed_20350000.html