Storm: Frontline Nation ist eine Aufbausimulation des schwedischen Entwicklerstudios Simbin. Schaut man auf das Portfolio, lässt sich erkennen, dass die Entwickler bisher nur Rennspiele (bspw. GTR Evolution) kreiert haben. Mit Frontline Nation betritt man demnach Neuland. Um es vorwegzunehmen, die Optik macht wenig her, die Konzentration soll aber auf das Spielsystem fallen. Das haben wir getan und wurden trotzdem schwer enttäuscht.
Strategie und Taktik in Storm: Frontline Nation
Gespielt wird auf der Europakarte, unterteilt in viele kleine Sektoren. Es stehen Kampagnen für Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Russland und den USA zur Verfügung. Angefangen bei der jetzigen (vereinfachten) Landesverteilung ist alles im Lot. Weil wir aber Krieg riechen, bauen wir Einheiten für die Grenzsicherung. Dann geht es auch schon los und wir müssen taktische Pläne schmieden. Der Strategiemodus gibt uns einen Überblick, wer gerade wo mit wem im Clinch liegt. Zufällig eingeworfene Missionen erfordern Angriffe auf Nachbarn, die sich mit diplomatischer Arbeit aber wieder graderücken lassen. Liegt das Ziel bereits im Krieg mit einer anderen Nation ist es umso einfacher dem anderen Gegner die Schuld in die Schuhe zu schieben, Hauptsache die eigene Beziehung leidet nicht darunter. So ein Friedenspakt bringt uns fehlende Ressourcen ein, die wir zum Bau von neuen Panzern und anderer Kriegsmaschinerie benötigen. Kommt es zum Gefecht wechselt der Strategiemodus in den Taktikmodus, welcher mit seinen Hexagons an die Civilisation Aufbausimulation erinnert. Nur nicht so hübsch.
[youtube YEhnVeaeKcE]Meldungen flimmern in spartanisch gehaltenen Dialogboxen über den Bildschirm und informieren uns kurz und knapp über die wichtigsten Dinge. Der Ereignismonitor hält die letzten Aktionen aller Staaten fest. Kämpfe bestehen aus Miniaturexplosionen und Rauchwolken. Die Animationen sind wirklich so schwach wie prophezeit. Wichtig ist es zu beobachten, wo der Feind sich gerade hinbewegt. Eine spezielle Rahmenhandlung gibt es nicht, die gesamte Karte kann erobert werden, was nach Aussage der Entwickler wenigstens 100 Stunden in Anspruch nehmen soll. Je größer unser Gebiet wird, umso schwerer wird es die Grenzen allesamt im Auge zu behalten. Ideale Angriffszüge ergeben sich vor allem, wenn der Gegner gerade mit seinem Hauptanteil der Streitmacht das eigene Land verlässt, um sich eines anderen Landes zu bemächtigen.
Taktik allein reicht nicht aus
Grafisch überzeugt das Spiel nicht, die Informationen halten sich in Grenzen und ein ums andere Mal scheint der Gegner keine besondere Gegenwehr zu leisten. Allerdings ist der rundenbasierte Taktikmodus gut geworden. Strategen wird's freuen, Animationsjunkies werden aus akuter Ermangelung an Action sich ganz schnell anderem zuwenden.
45 Staaten, 20 Einheiten in Land, Wasser und Luft, sowie ein Multiplayermodus für Spieler, denen die KI zu einfach erscheint machen Storm: Frontline Nation zu einen vielleicht nicht spannenden aber konzeptionell interessanten Spiel mit einem Ausgangsszenario in naher Zukunft, in dem Ressourcen immer knapper werden. Gar nicht so unrealistisch. Am 28. Juni darf die Aufbaustrategie selbst ausprobiert werden.