Krätze in Deutschland: Schon zehntausende Fälle registriert

Die Hautkrankheit Krätze galt lange Zeit in Deutschland als ausgerottet, war sie doch ein Relikt aus vergangenen Tagen. Mittlerweile steigt die Zahl der Fälle aber rasant an! Was Krätze genau ist, wie Sie erkennen, ob Sie davon betroffen sind und wie Sie sich schützen können, erklären wir hier.

Was ist Krätze?

Krätze, auch Skabies genannt, ist eine hochgradig ansteckende Hautkrankheit, die durch winzige Parasiten (Krätzmilben) hervorgerufen wird und starken Juckreiz auslöst. Die Tierchen graben sich in die obere Hautschicht, ernähren sich von Hautschuppen und lassen sich nicht einfach wieder abwaschen. Wo die Haut dünn oder rissig ist, haben die Milben leichtes Spiel. Ihr Kot und ihre Eier verursachen eine allergische Reaktion, häufig bilden sich Pusteln. Fest steht: Krätze kann jeden Menschen treffen und ist kein Anzeichen von Hygienemangel! Körperkontakt begünstigt die Übertragung der Parasiten, auch ohne menschlichen Wirt können sie mehrere Tage überleben.

Anzeichen erkennen und sofort Arzt aufsuchen

Die meisten wird schon beim Lesen dieses Artikels der Juckreiz plagen. Das wird vergehen. Sollten Sie aber in Hautfalten wie den Achselhöhlen, im Intimbereich oder in den Fingerzwischenräumen ein starkes Jucken verspüren, das nicht wieder verschwindet, müssen Sie direkt einen Arzt aufsuchen. Gegen Krätze verschreibt der Dermatologe spezielle Salben, welche die Parasiten abtöten.

Ist ein Familienmitglied betroffen, müssen Sie wissen, was zu tun ist, um eine Ausbreitung zu verhindern. Kleidung und Bettwäsche sollten täglich gewechselt und bei 60 Grad gewaschen werden. Nicht waschbare, zu große Textilien sollten zwei Wochen luftdicht verpackt oder eingefroren werden.

Signifikanter Anstieg der Krätze-Fälle

Schon seit 2012 ist die Hautkrankheit Krätze auf dem Vormarsch. Wie der „Stern“ berichtet, wurden zwischen 2016 und 2017 61.255 Fälle registriert. Die mit Abstand meisten Krätze-Präparate wurden nach Angaben der Krankenkasse Barmer in Nordrhein-Westfalen verordnet, gefolgt von Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Mehr über Krätze erfahren Sie hier.

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