Durchschnittlich 41 Stunden pro Jahr – in einer Großstadt wie Frankfurt am Main sogar 65 Stunden jährlich – suchen Autofahrer nach einem Parkplatz auf Deutschlands Straßen. Das zeigte eine aktuelle Studie eines Verkehrsdienstleisters. Die Kosten für diese Parkplatzsuche summieren sich dabei auf rund 40 Milliarden Euro – zum Beispiel für die verlorene Zeit und den Benzinverbrauch. Das macht etwa 900 Euro pro Autofahrer und Jahr – für Frankfurter noch mehr…
Frankfurt ist Spitzenreiter
Wenn man durch Städte wie Köln, Berlin oder Frankfurt am Main geht, sieht man häufig dicht an dicht geparkte Autos. Häufig trennen die beiden Stoßstangen nur wenige Zentimeter. Während der bundesdurchschnittliche Autofahrer jährlich 41 Stunden nach einem Parkplatz sucht, sucht der Frankfurter ganze 65 Stunden, also fast drei Tage pro Jahr.
Frankfurt am Main ist deutschlandweit der unrühmliche Spitzenreiter in Sachen Parkplatzsuche. Den Hessen folgen die Städte Essen mit 64 Stunden, Berlin mit 62 Stunden, Düsseldorf mit 61 Stunden und Köln mit 60 Stunden Parkplatzsuche jährlich. Die Autofahrer kostet das Zeit, Sprit und vor allem Nerven. Gerade dann, wenn ein dringender Termin drängt.
Parkplatzsuche aus soziologischer Sicht
Der Parksuchverkehr versetzt den Autofahrer dabei in die Position eines Obdachlosen. Die Komfortzone Auto entfällt plötzlich. Das heißt: Alles, was das Auto sonst verspricht, wie beispielsweise Verfügungsgewalt und Zeitsouveränität, wird während der Parkplatzsuche praktisch auf einen Schlag zerstört und der Autofahrer ist davon abhängig, dass sich irgendwo eine kleine Lücke auftut.
Dabei verknappen die Verantwortlichen den Parkraum künstlich. Beim Neubau von Häusern lassen sie weniger Parkplätze bauen als nötig. Dafür richten sie mehr Fahrradstellplätze ein, als eigentlich benötigt werden. Die Maßnahme aber ist gesund und bewusst.
Wer also nicht ständig seine Zeit verplempern und auch kein Knöllchen kassieren möchte, sollte also häufiger aufs Fahrrad umsteigen…
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