Die über 76.000 Kleingärten Berlins in beinahe 1.000 Kolonien beweisen eindrucksvoll: die Hauptstadt ist um einiges grüner als es vielmals angenommen wird. Wer sich Berlin ausschließlich als graue Betonstadt vorstellt, könnte nicht mehr daneben liegen (zumal sich ja auch ausgedehnte Wälder und Parkanlagen zu den Kleingartenkolonien gesellen). Vielleicht ist aber auch gerade in der Großstadt der Wunsch nach einem eigenen Fleckchen Natur besonders groß und so verwundert auch nicht das rege Interesse an Kleingärten in Berlin im Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. und außerhalb und die oftmals strengen Zugangsvoraussetzungen – die zehn besten Refugien für Laubenpieper sind hier einmal zusammengetragen.
Kleingärten in Berlin: Die 10 besten Kolonien für Laubenpieper
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39 Hektar groß, 1.028 Parzellen stark: Die „KGA Märchenland“ besteht seit über 70 Jahren und ist die größte der Kolonien von Kleingärten in Berlin, sowohl im Landesverband als auch auf Bezirksebene (Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Weißensee). Im Nordosten zwischen Heinersdorf, Blankenburg und Malchow gelegen, bietet diese Kolonie ein besonders natürliches Umfeld, in dem man sein kleines Reich schaffen kann.
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Im Grunewald finden sich nicht nur Villen und hohe Grundstückspreise, auch eine traditionsreiche Kleingartenkolonie hat sich hier schon seit 1954 etabliert. Auf 378 Parzellen mit Größen zwischen 250 und 400 Quadratmetern kann man sich sein eigenes Stück grünes Berlin errichten und gleichzeitig vom Naherholungsgebiet rund um Schlachtensee und Krumme Lanke profitieren.
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Im alten Arbeiterbezirk Wedding, von vielen als Perle der Berliner Bezirke bezeichnet, finden sich 27 Kolonien und fast 2.000 Parzellen. Die größte und schönste von ihnen ist die Dauerkolonie Rehberge e.V. in der Nähe des U-Bahnhofs Afrikanische Straße und auch unweit des Kurt-Schumacher-Platzes. Hier kann man nicht nur im Sommer die Natur geniessen.
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Die Kolonie Roseneck e.V. in Schöneberg entstand 1945 auf dem ehemaligen Gelände eines Rangierbahnhofs, der zum Anhalter Bahnhof gehörte. Die Lauben auf den Parzellen von damals wurden durch neue ersetzt und heute können sich 129 Laubenpieper zwischen Prellerweg und Riemenschneiderweg rundum wohl fühlen. Angrenzend sind auch die Kolonien „Einigkeit“, „Samoa“, „Alte Ziegenweide“, „Canova“, „Burenland“ und „Wiesengrund“ in der Nähe des S-Bahnhofs Priesterweg platziert.
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Unweit der Hochhaussiedlungen des Märkischen Viertels hat sich der Dauerkleingarten-Verein Fechner in Reinickendorf mit Mühe, Arbeit und Leidenschaft seit 1973 ein Plätzchen geschaffen, an dem man den Trubel der Großstadt von sich abfallen lassen kann.
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Die Kleingartenkolonien der „Gartenfreunde Köpenick“ sind vielzählig und zu den interessantesten gehören sicherlich jene in der Köllnischen Vorstadt und in Grünau: „Klondike“, „Glienicker Straße“, „Grünauer Straße 1920“ und „Grünau“ werden besonders von den Anliegern genutzt, die neben ihrer Wohnung in Köpenick auch ihren eigenen Garten in der Nähe bewirtschaften möchten.
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Die Kolonie Oeynhausen hat Schlagzeilen gemacht: Den 437 Schrebergärtnern drohte das Ende ihres Refugiums, da das ehemalige Postgelände, auf dem es steht, bebaut werden sollte. Doch drei Jahre harter Kampf haben sich schließlich ausgezahlt und 2009 wurde der Beschluss gültig, hier auch weiterhin Kleingärten in Berlin bestehen zu lassen.
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Schon 1921 gegründet hält der Kolonieverein Waldfrieden in Spandau über 150 Parzellen bereit und sorgt mit regelmäßigen Veranstaltungen für die Bindung zwischen den Kleingärtnern. Unter Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen, unter anderen die Eintragung im Bezirksverband Spandau, sind immer wieder Gartengrundstücke zu haben und sowohl die Webseite des Vereins als auch die Mitglieder des Vorstands stehen mit Rat und Tat potentiellen neuen Nachbarn zur Seite.
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Sehr überschaubare, kleine Kolonie, die dafür aber eine hervorragende Lage zu bieten hat. Die Kolonie Ruhwald in Charlottenburg ist direkt an der Spree gelegen und trotz der Nähe zum Spandauer Damm ist ihr Name nicht schlecht gewählt: In der Tat ist es hier ruhig und friedlich und lädt auch Spaziergänger zu einem kleinen Ausflug durchs Grüne mitten in der Stadt ein.
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Die Kleingartenkolonie „Hand in Hand“ ist mit lediglich 33 Parzellen sicherlich nicht übertrieben groß, dafür ist ihr Standort von besonderer Wichtigkeit: Inmitten von Neukölln, in unmittelbarer Nähe zur berühmt-berüchtigten Rütli-Schule hat sich hier ein grünes Kleinod entwickelt, das für Ruhe und Entspannung in einem der dichtbesiedeltsten Großstadtbezirke sorgt. Durch die gutgemeinten Initiativen des „Campus Rütli“ Programms, läuft es allerdings Gefahr, bald zu verschwinden, während die Laubenpieper ums Überleben ihres Idylls kämpfen.
In Rehberge ist auch mein Garten, weshalb ich nur sagen kann: Rehberge hat die schönste Gartencolonie Berlins!
Ich möchte gerne ein Sommerhaus in einer Kolonie mieten