Kleine Erziehungshilfen

„Wer Grenzen zieht, kann Wege öffnen“, so der Titel des Buches von Bernhard Moestl (Erscheinungsdatum März 2010, Knaur). Untertitel: Das Tao der Erziehung. Der Autor sieht sein Werk als Mutmacher, als Aufforderung, sich und den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Und sich stetig mit sich selbst auseinanderzusetzen. Moestl hat jahrelang Asien bereist und eine Weile mit Mönchen gelebt, was ihn nach eigenen Aussagen sehr beeinflusst hat. Und das merkt man bei der Lektüre dieses Buches auch. Es ist sehr angenehm zu lesen und macht einem immer wieder klar, mit welchem zarten Pflänzchen man es bei einem Kind eigentlich zu tun hat und dass es viel Liebe und Verständnis braucht, um dieses gedeihen zu lassen.

Auch Wolfgang Bergmann geht mit seinem neuen Büchlein „Toll, dass es Kinder gibt!“ (Februar 2010, Pattloch) wieder einen weiteren Schritt in Richtung Verständnis, Geduld und Liebe. Natürlich ist sich auch der bekannte Erziehungswissenschaftler darüber im Klaren, dass Kinder bisweilen sehr anstrengend sind, aber er plädiert dafür, etwas weniger über notwendige Grenzen und Konsequenzen zu lamentieren und etwas mehr darüber nachzudenken, was wir von unseren Kindern lernen können und wie wichtig jeder Moment mit ihnen ist.

Achim Schad allerdings ist der Meinung: „Kinder brauchen mehr als Liebe“ (März 2010, Carl-Auer). Und zwar Klarheit, Grenzen und Konsequenzen. Weg vom Reden, hin zum Handeln, so seine Message. Und damit liegt er in manchen Punkten sicher nicht verkehrt. Schließlich gibt es in den meisten Familien ein paar kleine Teufelskreise, die man schon noch durchbrechen könnte, um sich dann den ein oder anderen Machtkampf lieber zu sparen und die Zeit sinnvoller zu verbringen. Es ist ein bisschen wissenschaftlich geschrieben, dieses Buch, aber es verfügt über zahlreiche, lebensnahe Beispiele, anhand derer der Autor, übrigens Familientherapeut, seine Theorien verdeutlicht. Eher was für fortgeschrittene Erziehungsratgeberleser. Wer sich zum ersten Mal mit einem solchen Buch bechäftigen möchte, sollte lieber zu einem anderen greifen.

Gerlinde Unverzagts „Eltern an die Macht!“ (März 2010, Ullstein) ist dann aber auch nicht zu empfehlen. Sehr theoretisch und teilweise etwas langatmig versucht die Autorin etwas zu vermitteln, was an sich kein schlechter Ansatz ist und zwar: zurück zur Intuition und weg vom Schuldgefühl und dem Konkurrenzdenken. Die Journalistin vergreift sich dabei allerdings manchmal im Ton und verliert so an Ernsthaftigkeit. Man kann sich während der gesamten Lektüre des Verdachts nicht erwehren, hier hätte sich mal jemand dringend Luft machen müssen. Und da hilft es auch nichts, dass Frau Unverzagt eine ganze Menge Quellen verarbeitet hat und aus diesen zitiert.

7 Meinungen

  1. Mh ein Artikel, der mich wirklich interessiert hat. Aber was ist mit den Infos?
    Naja ich werd den Gametrailer schon finden. Guckt nachher mal in meinen Blog vorbei:)

  2. Dafür müsste erstmal Deus Ex 2 rauskommen?

  3. gerlinde Unverzagt höre ich immer auf radio1 und kann eigentlich schwer vorstellen, dass sie sich im Ton vergreift. Ich finde ihre Tipss auch immer ganz gut.
    Interessant finde ich ja den ersten und den zweiten Buchtipp. Wahrlich man kann eine Menge von Kindern lernen!!!

  4. gerlinde Unverzagt höre ich immer auf radio1 und kann eigentlich schwer vorstellen, dass sie sich im Ton vergreift. Ich finde ihre Tipss auch immer ganz gut.
    Interessant finde ich ja den ersten und den zweiten Buchtipp. Wahrlich man kann eine Menge von Kindern lernen!!!

  5. Danke für den Buchtipp “Kinder brauchen mehr als Liebe” . Aufgrund der Menge an Veröffentlichungen im Erziehungsbereich bin ich dankbar über jede vernünftige Anregung.Grüße vom Rheinfrank

  6. Danke für den Buchtipp “Kinder brauchen mehr als Liebe” . Aufgrund der Menge an Veröffentlichungen im Erziehungsbereich bin ich dankbar über jede vernünftige Anregung.Grüße vom Rheinfrank

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