In Deutschland leben ca. 82 Millionen Menschen. Bei einer momentanen Geburtenrate von 700.000 Kindern pro Jahr gibt es deutschlandweit allein 2,1 Millionen Kinder im Alter von 0-3 Jahren.
Zum Glück sind meine Kinder schon etwas größer und die Betreuung abgesichert. Es wird immer schwieriger Familie und Beruf aufgrund des schlecht ausgebauten Betreuungsangebotes unter einen Hut zu bringen. Ohne Oma und andere Verwandte wird das Ganze zum Drahtseilakt. Meist tritt die Frau den Rückzug an und bleibt zu hause. Und was machen Alleinerziehende?
Laut „Makroschätzungen“ geht die Bundesregierung davon aus, dass ungefähr 230.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter zwischen 0-3 Jahren fehlen. Wohl bemerkt es handelt sich hier um Schätzungen. Das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsförderung) in Berlin hat anhand von Mikrodaten ermittelt, dass aber 250.000 Plätze für Kinder mit erwerbstätigen Eltern fehlen. 20.000 Plätze mehr oder weniger – man kann sich ja mal verschätzen. Mit der Verabschiedung des TAG (Tagesbetreuungsausbaugesetz) im Januar 2005 hat sich die Regierung nun das Ziel gesetzt bis 2010 exakt diese 230.000 zusätzlichen Plätze zu schaffen und die Qualität der Kinderbetreuung zu verbessern. Wobei sich der Ausbau eher auf die alten Bundesländer bezieht, denn das Angebot im östlichen Teil Deutschlands ist aufgrund seiner Vorgeschichte ziemlich gut. Ich bin selbst in den Genuss der Ganztagsbetreuung im Kindergarten von 6.30 Uhr bis maximal 17.00 Uhr gekommen und konnte dadurch meiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen.
Alles schön und gut, aber……………
Es kann doch nicht sein, dass man wenige Tage nach der Geburt des Kindes einen Betreuungsplatz beantragen muss, um dann eventuell bei Wiederaufnahme der Arbeit einen zu bekommen. Allerdings gibt es dafür keine Garantie und man bekommt den Platz nur, wenn man eine Arbeitsstelle mit Arbeitsvertrag nachweisen kann. Was machen dann die ca 1,2 Millionen (vom DIW ermittelt) Arbeitswilligen die einen Erwerbswunsch haben, aber noch keinen Arbeitsplatz? Keine Chance! Ich war selbst in dieser Situation. Allerdings hatte ich einen Vertrag mit Dienstbeginn eine Woche später in der Hand und die Unterbringung wäre frühestens in 6 Wochen möglich gewesen. Also machte ich mich selbst auf eine Tagesmutter zu suchen, denn das Jugendamt ist keine wirkliche Hilfe dabei.
Ich denke, bei dieser Problematik sollten sich die Politiker nicht den Kopf über kostenfreie Kinderbetreuung zerbrechen, sondern vielmehr die Gesetze für Tagesmütter/Nannies überarbeiten und diesen Berufszweig fördern. Warum ist denn die Dunkelziffer der Schwarzarbeit in diesem Bereich so hoch? Daran wird auch das TAG nichts ändern.
(Quellen: DIW Berlin Publikationen zu Daten aus dem Jahr 2005,
Was für Kinder….????.Eva Herrmann hat recht…lol
Was für Kinder….????.Eva Herrmann hat recht…lol