Vor wenigen Tagen fiel der Startschuss zum Audi Urban Future Award. Vier Teams sollen für jeweils eine Stadt ein Mobilitätsproblem lösen. Diese Herausforderungen sind so grundverschieden wie die Städte und die Menschen die dort wohnen.
Boston und Mexiko City: Da schlägt der gemeine Mitteleuropäer die Hände überm Kopf zusammen und schimpft über – vermeintlich – nicht vorhandenen öffentlichen Nahverkehr und die alleinige Ausrichtung auf Autos. Bei Gangnam, einem Viertel in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mag der Mensch, der alles weiß, in Gedanken das Wort „Style“ hinzufügen und mehr oder minder rhythmisch mit dem Oberkörper zucken. Hört er Berlin-Tegel, wird sicherlich über die ewig verzögerte Eröffnung vom Hauptstadtflughafen BBR herziehen, der den Flugplatz Tegel irgendwann ablösen soll. Das Areal vom TXL steht dann aber nicht leer, sondern wird die „Urban Tech Republic“ beherbergen. Und genau hier beginnt die Herausforderung fürs Team Berlin beim Audi Urban Future Award 2014: 25.000 Menschen müssen zu ihren Arbeitsplätzen in Forschung, Lehre und Start-Ups gelangen.
Mobilitätsrevolution bestimmt den Audi Urban Future Award 2014
Eingeläutet wurde das Event in der Audi City Berlin von Rupert Stadler. Der Vorstandsvorsitzende der Audi AG wurde zur Eröffnung des i-Mobility Kongresses in Stuttgart live in die Bundeshauptstadt geschaltet. Und so erklang es auch am Ku’damm: „Die Mobilität der Zukunft ist keine Frage von Ideologien. Die deutsche Auto-Industrie braucht eine konzertierte Agenda mit den Städten und Kommunen. Mobilitätsrevolution ist das große Chancenthema des 21. Jahrhunderts.“ So verhält es sich es auch in Berlin: Das Auto vermag mit seinen individuellen Eigenschaften die Löcher im öffentlichen Nahverkehr zu stopfen. Die individuelle Freiheit des Einzelnen und seine Verantwortung für die Gemeinschaft gehen einher – das eine erfordert eben das andere. Wie nun das Auto mit seinen individuellen Eigenschaften einen feststellbaren Mehrwert für die urbane Mobilität bringen kann, hat das Team beim Audi Urban Future Award in Berlin zu eruieren.
Kluge Köpfe in der Audi City Berlin
Die Teams vom Audi Urban Future Award 2014 erarbeiten ihre Konzepte bis Oktober. Dann entscheiden internationale Juroren aus verschiedenen Fachrichtungen, welches Projekt die Ausschreibung – und die 100.000 Euro Preisgeld – gewinnt. In der Audi City Berlin stellte sich das ebenso interdisziplinär zusammengesetzte Team für Berlin vor: Dr. Max Friedli, Innovationsbeauftragter der Schindler AG, versteht ein bisschen was von Algorithmen zur Lenkung von Menschenströmen in großen Bauwerken, während Neurowissenschaftler und Biotechnologe Dr. Arndt Pechstein Systeme aus der Natur zum Vorbild nehmen will: „Die sind nicht nur weniger störungsintensiv, sondern auch skalierbar und adaptiv.“ Nummer drei ist der Architekt und Stadtplaner Max Schwitalla, der sich ebenfalls über die Anbindung der Urban Tech Republic Gedanken macht. Soll ja schließlich alles flüssig und flott laufen. Denn wie brachte es Rupert Stadler auf den Punkt: „Zeitgewinn für den Nutzer zeichnet Premiumprodukte von morgen aus!“