Classic Rock wird man auf diesem Album jedoch nicht finden, zumindest nicht, wenn man darunter Led Zep, The Who oder Skynyrd versteht, denn auf dieser netten Aufnahme werden vor allem Rockabilly Fans ihren Sommer versüßt sehen, bzw. hören.
Jeff Beck – Rock'n“Roll Party
Les Paul war ein Jazz- und Countrygitarrist, ist aber vielmehr dadurch bekannt, dass er die heutige elektrische Gitarre kreierte, mit der der Rock'n“Roll geboren wurde. In den 80ern traf er zum ersten Mal Jeff Beck, der zu diesem Zeitpunkt bereits weltberühmt war, aber jemand wie Les Paul muss wohl nicht jeden kennen. Während ihres Gespräches sah Paul, wie Jeff Beck sich kaum konzentrieren konnte, da er eine schwanengleiche, weiße Les Paul in der Ecke des Raumes stehen sah, die ihn in seinen Bann zog. Kurzum lud Paul Beck zum Jammen ein und eine Freundschaft – wie das bei Musikern so ist – war geboren.
Mit seinem neuen Album feiert Jeff Beck nicht nur die Gitarre, sondern auch den Mann, der den Rock'n“Roll ermöglichte. Zusammen mit Brian Setzer (The Stray Cats), Darrel Higham, und den Newcomern Imelda May und Troy „Trombone Shorty“ Andrews, der zusammen mit RnR Legende Gary U.S. Bonds gerade in New York war, als Beck das Album in Les Pauls Lieblingsclub aufnahm, lässt er Klassiker wieder auferstehen.
Rockabilly Heaven
Das Album enthält Les Paul Klassiker und einige von Becks Lieblingsstücken der 50er und 60er Jahre. Das Alles klingt dank Miss Mays Stimme weder verstaubt noch verjährt, besonders bluesige Nummern wie „Cry me a River“ sind wunderbar mondän und stehen den Originalversionen in Nichts nach.
Dass die Gitarrenarbeit makellos ist, muss wohl nicht erwähnt werden, der Rock'n“Roll Party entsprechend sind die Soli sauber und knackig und fließen Herrn Beck geradezu von der Hand, was besonders im fulminanten Intro von „Walking in the Sand“ zu hören ist, das wohl jedem Gitarrenfan einen wohligen Schauer über den Rücken laufen lassen wird.
Alles in allem ist „Rock'n“Roll Party“ ein Liebhaberstück für Rockabilly, Rock'n“Roll und Gitarrenfans, das sich von ähnlichen Produktionen vor allem durch die hohe Qualität der Musiker unterscheidet und damit kein müder Abklatsch ist, den man an der Tankstelle für fünf Euro kaufen kann, sondern eine respektvolle Verbeugung vor dem Meister Gepetto des Rock – Les Paul. Wenn es etwas an diesem Album zu bemängeln gibt, dann ist es höchstens die etwas unglückliche Aufmachung, die mit einem schlecht zusammen gestellten Cover viel zu sehr an billige Ramsch-CDs erinnert. Abgesehen davon: Roll it baby.
[youtube EKKiZiPxNms]Tracklist:
01. Double Talkin“ Baby
02. Cruisin“
03. The Train Kept A Rollin“
04. Cry Me A River
05. How High The Moon
06. Sitting On Top Of The World
07. Bye Bye Blues
08. The World Is Waitin For Sunrise
09. Vaya Con Dios
10. Mockin“ Bird Hill
11. I'm A Fool To Care
12. Tiger Rag
13. Peter Gunn
14. Rocking Is Our Business
15. Apache
16. Sleep Walk
17. New Orleans
18. Walking In The Sand
19. Please Mr. Jailer
20. Twenty Flight Rock
Jeff Beck kann man sich in allen Variationen antun, der kommt immer gut.
The One & Only!! Jeff Beck ist der Sh*t! Sowas gehört gekauft!