Jean ‚Moebius‘ Giraud ist tot, seine Comiczeichnungen bleiben

Was kann ein Künstler mehr erreichen, als Generationen mit seinem Schaffen zu inspirieren? Moebius, besser Jean Giraud, hat das geschafft. Der französische Comiczeichner wurde am 8. Mai 1938 nahe Paris geboren und verstarb am 10. März 2012. Zurück bleiben seine Kunstwerke, aus denen besonders Leutnant Blueberry zu nennen ist. Aber auch fantastische Comiczeichnungen entstanden und vieles mehr.
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Moebius und eine Welt aus Skizzen

Moebius prägte das visuelle Erzählen, in dem er es revolutionierte. Schon im zarten Alter von 17 Jahren schaffte er es auf die „Pariser Académie des Beaux-Arts“. Fortan veröffentlichte er Illustrationen. Seine Inspiration für das Zeichnen von Comics holte er sich während eines Besuchs in Mexiko. Eindrücke von Lichtspiel und trockenen Landschaften brachten ihn letztlich dazu, Leutnant Blueberry zu erschaffen. Einen Leutnant der US Army, der sich mit dem Wilden Westen konfrontiert sieht.
„Stundenlang nichts als flache Ebene, gleißende Sonne, blauer Himmel. Es war wunderbar… Ich ahnte, dass ich eine Figur erfunden hatte, die es im Comic noch nicht gab. Eine Figur mit animalischer und sexueller Kraft, wie sie die anderen so nicht hatten.“
Obwohl er bereits Mitte der 50er Jahre mit dem Zeichnen anfing, war für ihn schnell klar, dass Comiczeichner Künstler sind. Jean Girauds Einstellung „Ich bin Künstler, ich mache Comics“ half dem Genre sich zu etablieren. Ein Befreiungsschlag für die neuen Generationen.
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Moebius bewegte sich zwischen den Welten

Jean Giraud nutzte für die Veröffentlichung seiner Zeichnungen mehrere Pseudonyme, darunter Moebius und Gir. Der Künstler fühlte sich stets zwischen den Welten sehr wohl. Er zeichnete Parallelwelten in fiktionalen Serien oder der immer währenden Liebe zur mexikanischen Wüste. Der Comiczeichner war überall und nirgends zu Hause. Neben Mexiko verschlug es ihn unter anderem nach Japan, in die USA und nach Tahiti. Sein Fluchtpunkt blieb neben den erzeichneten Realitäten aber immer seine französische Heimat.
Neben Leutnant Blueberry gilt auch die Serie vom Weltraumdedektiv John Difool als Hinweis darauf, dass ein Künstler sich seine eigene Welt erschafft. Moebius jedenfalls glaubte einen bedeutenden Teil seines Lebens an die Worte eines berühmten Ufo-Propheten. Wie dem auch sei, ob Realitätsverlagerung oder künstlerische Freiheit, die Welt hat eine bedeutende Persönlichkeit verloren.

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