Jakob ist auf der Suche nach seiner Mutter. Als er eines Morgens aufwacht ist seine Mutter weg. Der Pfarrer erzählt im zwar, dass seine Mutter auf eine Reise gegangen ist, aber keiner will ihm sagen wohin. Die Raben sollen wissen wo sie hin ist, aber leider wollen die ihm auch nicht helfen. So macht sich Jakob alleine auf den Weg um seine Mutter zu finden.
Gerade bei diesem Werk, möchte ich nicht zu viel auf Geschichte und deren Verlauf eingehen, da ich dem Leser definitiv die Freude an diesem Ausnahmewerk verderben würde.
Die Thematisierung vom Tod durch die Augen eines Kindes ist sicherlich kein leichter Stoff und die Autoren Benjamin Schreuder und Felix Mertikat haben eine beeindruckende und faszinierende Geschichte geschaffen, wofür sie den Sondermannpreis „Newcomer 2010“ erhalten.
Die Ausnahme in Gestaltung und Form
Die Gestaltung ist ebenfalls etwas ganz besonderes. Zeichner Felix Mertikat geht unkonventionelle Wege und verzichtet zum Teil komplett auf die Verwendung von Panels und zeigt tolle doppelseitige Illustrationen. Dadurch, dass die unproportionierten Köpfe als Stilmittel gewählt wurden, kann der Zeichner besonders auf Details eingehen. Als besonders gelungen empfand ich unter anderem die Nahaufnahmen und das Spiel mit den Bewegungen.
Die Zeichnungen wurden mit Aquarelltönen koloriert und die Konturen wurden mit Bleistift nachgezeichnet, wodurch die Darstellungen eine warme Ausstrahlung erhalten.
Interessant ist auch die Darstellung der Dialoge, in denen Jakobs Aussagen in klaren und deutlichen Buchstaben gehalten sind und die der anderen Charaktere sind dicker und schraffiert. Dadurch erhalten die Gespräche eine ganz eigene Atmosphäre und als Leser hat man immer den Eindruck, dass mit einem Krächzen gesprochen wird.
Mein Fazit:
Die Geschichte und die Darstellung sind definitiv eine Ausnahme und zeigen zu was ein Comic fähig ist. Die Geschichte ist sehr ergreifend und fesselt einen bis zum Schluss. Natürlich herrscht durchweg eine melancholische Grundstimmung, aber diese wirkt nicht erdrückend. Nachdem ich Jakob gelesen hatte, blieb ich mit dem geschlossenen Buch noch einige Zeit sitzen um es auf mich wirken zu lassen, um es anschließend noch einmal zu lesen und das passiert mir normalerweise nicht! Diese Comic-Fabel ist nicht nur für Fans des Mediums ein muss, sonder meiner Meinung nach sollte jeder, der auf Fabeln und anspruchvolle Unterhaltung steht dieses Kunstwerk lesen.