In Deutschland regt man sich auf, dass wir neben Lena keine anderen Kandidaten zur Auswahl hatten. In Island gab es sehr wohl bessere Kandidaten, aber das Publikum entschied dennoch, dass die etwas sehr traditionelle Folk-Gruppe Sigurjon's Friends zum Halbfinale nach Düsseldorf geschickt werden soll.
Sigurjon's Friends im Gedenken an den Songwriter
Höchstwahrscheinlich war es vor allem die Empathie des Publikums, denn der Songwriter Sigurjon Brink starb kurz vor der finnländischen Finalshow, so dass der Auftritt der Band auch in seinem Gedenken statt fand.
Ansonsten hätte es kaum Chancen für das Männeroutfit gegeben, denn die Konkurrenten Jogvan Hansen und Magni haben wirklich starke Performances hingelegt und hätten den Sieg eigentlich verdient gehabt.
Sigurjon's Friends – Aftur Heim
Ein wenig kommt man sich vor, als wäre man aus Versehen im Musikantenstadl gelandet. Die schlecht gespielte gute Laune der Musiker verwehrt sich dem Eindruck auch nicht und nach ca. einer Minute hat man schon das Gefühl, dass man seit ca. zehn Minuten ein und den selben Song hören muss. Zwar hat Dino Merlin für Bosnien-Herzegowina einen ähnlichen Sound, aber bei ihm punktet der Refrain, zumal seine Performance so schrecklich ist, dass sie schon wieder gut ist.
Aber selbst wenn der Song im Halbfinale hängen bleibt, die Geste zählt. Daher kann man es den Freunden von Sigurjon ruhig gönnen, dass sie im Andenken ihres Freundes in den ESC 2011 einziehen.
Übrigens ist die englische Studio-Version sehr viel besser. Aber genau deshalb muss live gesungen werden, damit man nicht nur hören kann, wie der Song klingt, sondern auch, ob die Musiker mithalten können.
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