Knapp 300.000 Jugendliche sind internetsüchtig. Das geht aus einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervor. Die meisten Teenager können sich ein Leben ohne Smartphone und PC gar nicht mehr vorstellen und auch viele Kinder sind regelmäßig im Internet unterwegs. Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Schließlich gehört das Internet heute zum Alltag und auch die Eltern haben ihr Smartphone immer griffbereit. Gefährlich wird es jedoch, wenn die Nutzung mobiler Endgeräte und des Internets nicht mehr kontrollierbar sind.
Internetkonsum kontrollieren statt verbieten
Schon beim leisesten Verdacht Computerverbot zu erteilen ist nicht nur aus medienpädagogischer Sicht der falsche Schritt. Wichtig ist vor allem, mit Sohn oder Tochter in Kontakt zu treten und die eigenen Bedenken zu äußern.
Bevor es zum totalen Kontrollverlust kommt, sollten Eltern herausfinden, was das eigene Kind überhaupt im Internet treibt. Fakt ist: Die meiste Zeit, die Mädchen und Jungen im Netz verbringen, geht nicht für Hausaufgaben drauf. Stattdessen stehen Onlinespiele, Chats und soziale Netzwerke im Vordergrund. Doch welche genau? Mag die Tochter Snapchat lieber als Facebook und der Sohn lieber Knobelspiele statt Ego-Shooter? Eltern sollten wissen, was den Nachwuchs interessiert. Nur dann können Sie in einem Gespräch auch mögliche Gefahren aufzeigen und erklären, was es mit Schutz der eigenen Daten auf sich hat.
In vielen Fällen helfen bereits gemeinsame Regelungen, den Internetkonsum zu kontrollieren: Für den Computer stehen beispielsweise nur noch 15 Stunden in der Woche zur freien Verfügung, das Smartphone kommt am Abend nicht mit ins Bett. Eltern sollten dabei als Vorbild vorangehen.
So äußert sich eine Internetsucht
Erst bei schwierigen Fällen ist es unbedingt ratsam, eine psychologische Beratungsstelle für Internetsucht aufzusuchen.
Experten sprechen bei folgenden Anzeichen von einer Internetsucht:
- Das Kind sitzt immer länger vor dem Computer oder mit dem Smartphone in der Hand.
- Es kann von selbst nicht mehr aufhören mit dem Surfen.
- Sobald Tochter oder Sohn keinen Zugang zum Internet haben, werden sie unruhig und aggressiv.
Die Schule, Freunde, der Sportverein und andere soziale Aktivitäten werden immer mehr vernachlässigt.
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