Pfade in GIMP sind eine sehr nützliche Erweiterung des Spektrums bei der Bildbearbeitung in der Freeware Photoshop Alternative.
Viele GIMP-User verwenden das Pfad-Werkzeug im Prinzip wie das Polygon-Lasso, das man aus Photoshop kennt, doch tatsächlich kann das Tool aber weitaus mehr leisten und erspart die Anschaffung eines teuren, zusätzlichen Vektor-Programms wie Illustrator.
Denn erst beim Zeichnen mit Pfaden, Ankerpunkten und Anfassern kann man das kleine Werkzeug richtig zu schätzen lernen und wird dabei vor allem bei einer grafischen Gestaltung, bei der es auf Genauigkeit ankommt oder wenn etwas für einen Plotter vorbereitet werden muss, nicht mehr missen wollen.
Pfade in GIMP : So wirds gemacht!
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Neuen Pfad erstellen
Im Fenster, in dem sich auch die Anzeige der Ebenen befindet, kann man auch erkennen, wie viele Pfade man bereits gezeichnet hat. Unten links befindet sich das Symbol für ein leeres Dokument – hiermit erstellt man einen neuen Pfad.
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Funktionen
Der neue Pfad erscheint in der Anzeige – hier können Pfade genauso behandelt werden, wie man es von Ebenen gewohnt ist. Man kann sie also ausblenden, umbenennen, duplizieren und mit anderen Pfaden verknüpfen. Man kann sie dort auch in eine Auswahl umwandeln.
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Pfad-Werkzeug auswählen
Das Pfade-Werkzeug sieht aus wie Füllfederhalter mit Ankerpunkten. Man findet es auf der linken Seite der Arbeitsfläche bei den restlichen Werkzeugen.
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Punkte setzen
Wie man es auch aus Vektor basierten Programmen kennt, setzt man per Mausklick sogenannte Ankerpunkte. Diese werden miteinander durch Linien eigenständig verbunden und können später weiterverarbeitet werden.
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Flächen schließen/Punkte verbinden
Anders als in anderen Programmen schließt man Pfade in GIMP, indem man auf einen Ankerpunkt mit durchsichtigem Kreissymbol mit der Maus fährt und bei gedrückter STRG Taste auf diesen Punkt klickt. Der letzte, violett gefüllte Punkt wird nun mit dem durchsichtigen verbunden.
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Linien verbiegen
Alle Linien können bei der Bildbearbeitung mit Vektoren gezogen und verbogen werden. Dazu greift man einfach mit dem Mauszeiger an die entsprechende Stelle, klickt, hält und zieht – die Linie verformt sich von alleine. Diesen Schritt kann man bereits während des Erstellens und auch noch jederzeit hinterher ausführen.
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verbogene Linien korrigieren/anpassen
Da dies oftmals furchtbar aussieht, kann man mit den Anfassern, die nun bei den Ankerpunkten erscheinen, die Form der verbogenen Linien sehr genau angleichen. Per Klicken und Ziehen kann man Winkel und Kurve beeinflussen. Wenn man gleichzeitig SHIFT gedrückt hält, werden beide Anfasser an einem Ankerpunkt gemeinsam bewegt, so dass eine gleichmäßige Linie oder Kurve entstehen kann.
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Ankerpunkte löschen
Möchte man einen ungewollten Ankerpunkt löschen, so fährt man mit der Maus darüber, drückt STRG+SHIFT und klickt.
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Zeichnen am Pfad
Um entlang der Pfade in GIMP zu zeichnen klickt man auf „Pfade nachziehen“ und es erscheint eine Outline, die man durch verschiedene Parameter auf die eigenen Wünsche abstimmen kann. Mehrere Tastaturbefehle stehen zur Verfügung und mit „m“ kann man dann den Pfad entfernen, während das gezeichnete Bild bleibt.
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In Pfade konvertieren
Eine Auswahl kann auch in einen Pfad konvertiert werden: Hierzu klickt man im Pfade-Fenster auf den entsprechend benannten Button. Mit dieser hilfreichen Einstellung kann man sehr schnell klare Formen wie Kreise erstellen, ohne sie nachzeichnen zu müssen, aber auch komplexere Formen aus eingescannten Bildern.