In der britischen Electroszene ist Chris aka IAMX sicher bekannt, denn in seiner wechselnden Bandbesetzung durften sich schon Kultfiguren a la Sue Denim und Dee Plume (Robots in Disguise) und das Comedy Duo The Mighty Boosh austoben. Tatsächlich ist IAMX aber nur Chris Corner und sonst höchstens noch seine inneren Dämonen, alle anderen sind das notwendige Band-Beiwerk eines ansonsten sehr individuellen Solomusikern.
Chris Corner gehört zu den Künstlern, die alles selber machen wollen, daher hat er bis dato nicht nur all seine Alben selbst geschrieben und produziert, auch seine Musikvideos sind größtenteils in Eigenregie entstanden. Genau darum geht es dem Musiker aber auch, denn nur im Alleingang kann er sich mit sich selbst auseinander setzen und auch mal die dunklen Seiten auf die Bühne schicken.
IAMX Volatile Times
Corners Vision ist groß, dramatisch, ein wenig burlesque und setzt ein paar heftige Industrial Wave Sounds in die ansonsten sehr eingängigen Melodien. Damit klingt er streckenweise wie eine etwas gestresstere Version von Suede, beziehungsweise wie die etwas weniger gitarrenlastigen Muse, eine insgesamt einnehmende Mischung, die sich in experimentellen, fast brutalen Ausbrüchen von der glatt gebügelten Electro-New Wave-Pop Masse abhebt.
Manchmal, aber nur manchmal können diese Ausbrüche jedoch auch ein wenig an den Nerven zerren, etwa, wenn sich Tracks wie „Music People“ in übersteuerten Lärm empor schrauben. Das scheint jedoch gewollt zu sein, denn leicht will Herr Corner dem Fan das Hörerlebnis nicht machen.
[youtube GciKkJaCGXo]Gerade diese Mischung aus Ohrwurm-Melodien, düsteren elektronischen Untermalungen und den ein oder anderen orchestralen Einsätzen, die regelmäßig unheilsschwanger unter den Songs ihre Wellen schlagen, macht Volatile Times zu einem nicht immer, aber immer öfter herausfordernden, als auch imposanten Album.
Viele orientalische Einflüsse kann man aus den Melodien heraus hören, die Geigen und Kinderchöre erinnern an dunkle Märchen, die mit Corners Bellamy-esquen Gesanges wunderbar theatralische Hymnen bilden, etwa im fast schon Brechtschen „Bernadette“.
IAMX Volatile Times ist ein Zerrspiegelbild Corners, ein „Ventil“ des Musikers, um die dunkle Seite aus sich heraus zu lassen, auch hierbei spielt wohl das Theater wieder eine Rolle, das nicht zuletzt als Plattform zur Auskurierung der inneren Dämonen galt (beispielsweise in der Katarsis nach Aristoteles). Sein Album zeichnet dieses Ego überlebensgroß ab, wirkt damit immer etwas distanziert, zu entfernt, um sich vollkommen mit dem mächtigen Alter Ego IAMX zu identifizieren. Verfallen kann man ihm dadurch aber sehr viel leichter. Das Album erscheint am 18.03.2011.
IAMX Volatile Times – Tourtermine und Ticketinfos
09.03.2011 Salzburg
10.03.2011 Wien
11.03.2011 Graz
18.03.2011 Luxembourg
19.03.2011 Brussels
24.03.2011 Malmo
25.03.2011 Stockholm
26.03.2011 Helsinki
02.04.2011 Athens
07.04.2011 Paris
08.04.2011 Köln
09.04.2011 Hamburg
14.04.2011 Berlin
16.04.2011 Warsaw
19.04.2011 Munich
20.04.2011 Zurich
21.04.2011 Frankfurt
29.04.2011 Madrid
30.04.2011 Barcelona
Tickets kann man für ca. 21-25€ an den üblichen Verkaufsstellen oder Online Ticketshops erhalten.
[youtube Ve0ulnuQzkw]
Weiterführende Links:
Unter http://iamx.eu/volatile-times.html steht ein Free Download des Songs „Fire and Whisper“ bereit.
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