Viel Fell, eine feuchte Nasen und eine unsagbare Treue: Die Deutschen lieben ihre Hunde. Allen voran die Berliner. Hunde in Berlin prägen das Stadtbild. Sie gehen mit Herrchen und/oder Frauchen zum Kippen kaufen zum Kiosk um die Ecke, sie fahren ganz cool im Beiwagen eines Motorradgespanns mit oder tragen total lässig während einer Jogging-Tour die aktuelle BZ im Maul. Ja so sind sie, unsere freundlichen Vierbeiner. Aber hat Berlin den Titel „Hundehauptstadt“ überhaupt verdient?
Hunde in Berlin haben es gut
Die berühmte Hundesteuer Berlin: Gut, die Hauptstadt kassiert im Jahr an die 10 Millionen € Hundesteuer von den Haltern. Ein angemeldeter Hund kostet 120 € pro Jahr. Hält man mehrere Vierbeiner, erhöht sich die Summe. Allerdings sind Tiere steuerlich ausgenommen, die beispielsweise als Blindenhund eingesetzt werden. Berlin hat dafür einen recht hohen Verwaltungsaufwand. Die Steuer muss eingetrieben, die Auslaufgebiete gepflegt und 55 Tonnen Hundekot im Jahr beseitigt werden. Die zahlreichen Hundeauslaufgebiete zeigen jedoch, dass der beste Freund des Menschen auch wie einer behandelt wird. Die Hauptstadt als grüne Metropole bietet trotz quirligem Großstadtflair viel Platz für ausgiebige Spaziergänge. Und das vor allem in den zahlreichen Hundeauslaufgebieten.
Grunewald, Hundeschule, Ausführservice
Das Hundeauslaufgebiet Grunewald wird tagtäglich zum Schauplatz von wilden Verfolgungsjagden. Also, zwischen Hund und Hund. Mittendrin der Grunewaldsee, der im Sommer von Mensch und Tier zum Schwimmen oder im Winter als Eisbahn genutzt wird. An der extra Badestelle für Hunde trifft sich die hauptstädtische Szene zum Plauschen und dem allgemeinen Beschäftigen ihrer Haustiere. Für den besten Freund des Menschen ist dies ein geeigneter Ort, um dem asphaltierten Boden zu entkommen und Natur unter die Pfoten zu kriegen. Die 810 Hektar große Fläche im Westen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, steht symbolhaft für die grüne Lunge Berlins. Hier eine kleine Übersicht zu den einzelnen Auslaufgebieten.
Da, wo viele Zweibeiner mit Vierbeinern unterwegs sind, sind Ordnung und Disziplin natürlich sehr wichtig. Oft ist dafür eine Hundeschule nötig. Das Finden einer solchen Einrichtung stellt in Berlin kein Problem dar. Zahlreiche Angebote sind auf die speziellen Bedürfnisse verschiedener Felltiere abgestimmt. Ob nun die Unterbringung in einer Welpenspielgruppe, einem Grundkurs für Sitz und Platz oder einer Übungseinheit im S-Bahnfahren- alles ist möglich.
Alltag Hund
Der berufliche Alltag macht es einem nicht immer leicht, den eigenen Vierbeiner ausreichend zu beschäftigen. Dies ist allerdings enorm wichtig, um dem Tier ein abwechslungsreiches Leben zu ermöglichen. Mit speziellen Ausführservices wissen sich die Hauptstädter zu helfen. Diese bieten Spaziergänge entweder in größeren Hundegruppen oder auch einzeln an. Natürlich ist dies mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Trotzdem zeigt es einmal mehr, wie gut Berlin auf den besten Freund des Menschen eingestellt ist.
Es gibt natürlich auch Schattenseiten. Im Tierheim Berlin leben nun schon 400 Hunde, die voller Sehnsucht auf einen neuen Besitzer warten. Und die Prognose steht nicht gut: Immer mehr Vierbeiner werden in Zukunft erwartet. Folgendes bleibt: Hunde in Berlin regieren zwar die Stadt, sind aber trotzdem immer auf das verantwortungsvolle Verhalten von uns Menschen angewiesen.