Historische Walfang-Stadt

New Bedford versucht verzweifelt, den Status einer besuchswürdigen Stadt zu erfüllen. Historisch bedeutsam wurde sie durch den Walfang und natürlich Herman Melvilles Moby Dick. Nach dem Niedergang des Walfangs wurde es leer in der Stadt. Nun besinnt sie sich auf ihre historischen Wurzeln, steckt Millionen in ein wirklich sehenswertes Walfangmuseum und restauriert alles. Neue Geschäfte, Cafés; alte Gebäude werden zu neuem Leben erweckt. Häuser, die für die Schifffahrt gebaut und genutzt worden sind, sind jetzt Wohnhäuser,Verwaltung und Bürogebäude. Leere Plätze wurden zu Parks umgestaltet. Es gibt sogar Kopfsteinpflaster wie zu Moby Dicks Zeiten.

Tafeln mit Fotos aus vergangenen Zeiten und historischen Fakten stehen an Häusern bereit. Ein Spaziergang durch die „Altstadt" kann gut mit einem Kaffee in einem der Restaurants abgeschlossen werden. Die Essenskultur ist interessant, denn die portugiesischen Einwanderer haben ihre Spuren hinterlassen. Für den nicht so neugierigen aber hungrigen Gast gibt es unter anderem das übliche mexikanische Restaurant und ein schönes Alternativ-Café, genannt ‚Grüne Erbse‘. Bei solchen Essgelegenheiten offenbart sich noch eine versteckte Seite New Bedfords. Die Stadt scheint ein Paradies für Künstler zu sein. Überall hängen Bilder oder Fotos an den Wänden, Keramik schmückt Regale aus.

In der ‚Grünen Erbse‘ bestaune ich die Werke eines Künstlers, der Pflanzen getrocknet, schwarz gefärbt und auf alte Drucke geklebt hat. Das Papier sieht nicht nur alt aus, sondern ist laut Beschreibung tatsächlich vom Original Pflanzenbuch aus dem 16. Jahrhundert herausgetrennt. Drumherum ein schöner Holzrahmen.

Die Menschen in New Bedford sind extrem freundlich. Ich werde nur mit ‚Hon‘ angesprochen, der Abkürzung für Honey, übersetzt Schatz – obwohl ich die Leute gar nicht kenne. Eine gemütliche Stadt, eine Künstlerkolonie, Studentenaufenthalt und Touristenfalle, alles in allem ein gekonnter Mix.

Keine Meinungen

  1. hallo, ich hab eine viel originellere erinnerung an den vatertag 2003 in nex york. ausserdem ist der artikel verdammt kurz geraten, trotzdem hat er mir gut gefallen. weitrer so, sie wanderdrossel-w.

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