Warmblütler wie das Hessische Warmblut vereinen die Merkmale von Kalt– und Vollblut-Pferderassen. Deutsche Warmblütler dominieren das Sport– und Turniergeschehen weltweit und haben meist ein offenes Stutbuch, was zu einer Verbesserung einzelner Merkmale durch gezielte Kreuzung mit anderen Rassen beitragen kann.
Hessisches Warmblut: Ursprung und Zuchtgeschichte
1869 gründete man in Hessen-Nassau das Landgestüt Dillenburg, auf welchem ursprünglich schwere Arbeitspferde, welche jedoch im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verloren, gezüchtet wurden. Man begann schließlich mit der Zucht von modernen Warmblutpferden.
Bis 1970 schrumpfte jedoch der Pferdebestand Hessens aufgrund der Landflucht der Bevölkerung auf ein bedenkliches Niveau. Erst durch den verstärkten Trend zum Pferdesport, vor allem zu Turnieren, sorgte wieder für einen Aufschwung.
Bis 2005 oblag die Züchtung des Hessischen Warmblutes dem ‚Verband Hessischer Pferdezüchter‚, der 1972 gegründet wurde. Danach beschloss man, sich dem ‚Hannoveraner Verband‚ anzuschließen und änderte den Namen in ‚Bezirksverband Hessen im Hannoveraner Verband‚. Seit letztem Jahr ging die hessische Pferdezucht jedoch vollständig in die Zucht des Hannoveraner Pferdes über.
Hessisches Warmblut: Aussehen und Charakter
Der Körperbau ist eher rechteckig, der Kopf gerade. Der Hals, ebenso wie der Rücken und die Kruppe sind relativ lang und kräftig und bilden somit eine gute Sattelpartie. Die Größe liegt zwischen 160 bis 170 cm Stockmaß. Meist tritt das Hessische Warmblut als Braune, Füchse, Schimmel oder Rappen auf.
Das Hessische Warmblut, von dem es ca. 170 Zuchthengste und 2.000 Zuchtstuten in Deutschland gibt, ist leistungsbereit, intelligent und ausgeglichen. Daher gehören sie auch zu den beliebtesten Dressur– und Springpferden, die sich zum Leistungssport eignen.