Hausaufgaben für Eltern?

Unsere Tochter Laura besucht die zweite Klasse in einer Grundschule. Ist doch alles noch easy und kinderleicht, denkt man. Neulich brachte sie eine Mathematikhausaufgabe mit an der wir fast verzweifelt sind. Da waren auf einem Blatt Papier Kästchen in einer Reihe nebeneinander, untereinander, in L-Form und vielen anderen kreativen Anordnungen zusammengesetzt. Mal waren es 5 Kästchen, mal 7, mal 10 und in einem beliebigen stand eine Zahl. Ich war in Mathe sicher keine große Leuchte, aber ein paar Formeln sind hängengeblieben. Aber das nützte mir hier nicht wirklich viel. Selbst mit Logik oder irgendwelchen Zahlenfolgen kam ich nicht zum Ziel. Die Befragung meiner Tochter nach der Lösung fiel auch ohne Ergebnis aus. Sie saß schulterzuckend neben mir und meinte sie wüßte auch nicht wie das geht. Die allseits bekannte "Schulaufgabenamnesie" befällt irgendwann sicher jeden, aber schon in der 2.Klasse? Das ich mich nicht daran erinnern kann ist zwar auch traurig, aber wohl eher altersbedingt.

Ich war mit meinem "Latein" am Ende und legte diesen Zettel meinem Mann vor. Er, wie Männer so sind, sagte nur: "Zeig mal her. Das kann doch nicht so schwer sein." Na prima, dachte ich, der Spruch hat mir gerade noch gefehlt. So überließ ich ihn also seinem Schicksal und dieser Hausaufgabe. Aber angestrengtes überlegen, Zettel wild umherdrehen und die nochmalige Befragung von Laura verhalfen ihm auch nicht zur Lösung. Zum Glück, denn ich hatte echt schon an meiner Bildung gezweifelt. Tja-aber die Hausaufgabe war immernoch nicht gelöst. Wir beschlossen genau diesen Zettel zum Elternabend mitzunehmen, der zufällig an diesem Abend stattfand.

Alle Eltern saßen gespannt auf ihren Stühlen und lauschten den Ausführungen des Klassenlehrers. Bis zu dem Moment, als er sagte: "Haben Sie noch Fragen?" Das war nun unsere Chance ein wenig Licht in das dunkle Reich der Mathematik zu bringen. Ich ließ meinem Mann den Vortritt und er sprach unser vermeintliches Problem bei der Erledigung der Aufgaben am Nachmittag an. Plötzlich stimmten auch andere Eltern ein und gaben zu es nicht verstanden zu haben. Der Lehrer saß schmunzelnd auf seinem Stuhl und meinte, es seien ja auch die Hausaufgaben unserer Kinder. Die sind nicht für die Eltern und die können wir auch gar nicht verstehen, denn die Lösung dazu gab´s für die Kinder im Unterricht. Allerdings hatten einige von ihnen offensichtlich bei der Erklärung nicht aufgepasst. Nun sind wir aber etwas schlauer und wissen, dass es sich dabei um das Quadrat mit den Zahlen von 1-100 handelt. Man lernt eben nie aus.

10 Meinungen

  1. Genauso hab ich mich gefühlt als mein Sohn mit Pyramidenaufgaben nach Hause kam, absolut keine Erklärung ob addiert oder multipliziert werden sollte, ich schaute das Blatt Papier ungläubig an. PS: Zum Glück hab ich noch eine Tochter die nur zwei Klassen höher ist und sie wuste was zu tun war.

  2. Genauso hab ich mich gefühlt als mein Sohn mit Pyramidenaufgaben nach Hause kam, absolut keine Erklärung ob addiert oder multipliziert werden sollte, ich schaute das Blatt Papier ungläubig an. PS: Zum Glück hab ich noch eine Tochter die nur zwei Klassen höher ist und sie wuste was zu tun war.

  3. Ich geben auch einem Grundschüler Nachhilfe und das Problem mit den Pyramitenaufgaben hatte ich auch ;-)naja habe meinem Schüler dann addieren lassen, obs richtig war oder falsch weiß ich nicht.

  4. Ich geben auch einem Grundschüler Nachhilfe und das Problem mit den Pyramitenaufgaben hatte ich auch ;-)naja habe meinem Schüler dann addieren lassen, obs richtig war oder falsch weiß ich nicht.

  5. Und… hatte es dein Schüler richtig?

  6. Und… hatte es dein Schüler richtig?

  7. Also ich gebe ebenfalls Nachhilfe und muß sagen das das viele Aufgabenstellungen sehr schwer verständlich sind

  8. Also ich gebe ebenfalls Nachhilfe und muß sagen das das viele Aufgabenstellungen sehr schwer verständlich sind

  9. Wenn Eltern wegen Schulproblemen ihres Kindes um Rat und Hilfe fragen, stellt sich meist schnell heraus, dass sie selbst die Lösung des Problems nicht kennen – und der Lehrer auch nicht. Wenn sie das hätten, hätte das Kind es längst abgeschaut und unbewusst übernommen. Wenn das Kind also das Problem mit mir gelöst haben wird, dann ist es in diesem Punkt weiter und gescheiter als alleanderen Beteiligten. Da sollten die sich mal überlegen, ob sie ihren Rückstand nicht gemeinsam mit dem Kind aufholen. Als Ich-kann-Schule-Lehrer gibt es mir Kraft, mit dem Kind zu lernen. Den Erwachsenen wurde bei ihrem Umgang zuvor Kraft genommen. Man kann also den Erwachsenen nur sehr empfehlen, ihre Hausaufgaben zu machen – damit bleibt man auch den Kindern verbunden, bis ins hohe Alter. Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

  10. Wenn Eltern wegen Schulproblemen ihres Kindes um Rat und Hilfe fragen, stellt sich meist schnell heraus, dass sie selbst die Lösung des Problems nicht kennen – und der Lehrer auch nicht. Wenn sie das hätten, hätte das Kind es längst abgeschaut und unbewusst übernommen. Wenn das Kind also das Problem mit mir gelöst haben wird, dann ist es in diesem Punkt weiter und gescheiter als alleanderen Beteiligten. Da sollten die sich mal überlegen, ob sie ihren Rückstand nicht gemeinsam mit dem Kind aufholen. Als Ich-kann-Schule-Lehrer gibt es mir Kraft, mit dem Kind zu lernen. Den Erwachsenen wurde bei ihrem Umgang zuvor Kraft genommen. Man kann also den Erwachsenen nur sehr empfehlen, ihre Hausaufgaben zu machen – damit bleibt man auch den Kindern verbunden, bis ins hohe Alter. Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*