Deutlich weniger Hartz-IV-Empfänger: Zum ersten Mal seit der Einführung im Jahr 2005 hat die Anzahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II signifikant abgenommen. Allerdings: Im Osten der Republik lässt dieser positive Trend noch auf sich warten.
0,8 Prozent weniger als im Vorjahr
Laut Informationen der Bundesanstalt für Arbeit (BA) ist die Anzahl der Hartz-IV-Dauerkunden leicht zurückgegangen. Im Dezember des Jahres 2015 lebten deutschlandweit 2,57 Millionen Menschen seit mindestens drei Jahren vom Arbeitslosengeld II – das ist gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von fast acht Prozent. Laut der statistischen Auswertung der BA ist diese Anzahl auf dem niedrigsten Stand seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005. Hartz IV wird nur dann gezahlt, wenn alle anderen Möglichkeiten zur Bewältigung des Lebensunterhalts bereits in Anspruch genommen beziehungsweise versiegt sind, wie zum Beispiel Sozialleistungen anderer Art oder Privatvermögen.
Unterschiede in den Regionen
In den einzelnen Bundesländern ist der Rückgang allerdings unterschiedlich verteilt: Die meisten Menschen, die dauerhaft auf Hartz IV angewiesen sind, leben in Sachsen-Anhalt – es sind dort knapp über 54 Prozent, die schon länger als vier Jahre das Arbeitslosengeld II beziehen. Berlin und die Region Brandenburg folgen mit je 53,4 Prozent. Die wenigsten Dauer-Hartz-IV-Empfänger hingegen hat Baden-Württemberg zu verzeichnen: Hier sind es 37,7 Prozent.
Lange Bezugszeit bei „Aufstockern“
Auch die sogenannten „Aufstocker“, alles in allem 1,2 Millionen Personen, die ihr geringes Einkommen mit Hart-IV-Leistungen erhöhen, sind lange auf die Zahlungen angewiesen: Fast 49 Prozent von ihnen beziehen sie mehr als vier Jahre. Auch beim Lebensalter zeigt sich eine gewisse Tendenz: Mehr als zwei Drittel aller dauerhaften Hartz-IV-Empfänger sind mehr als 55 Jahre alt. Bei Kindern, die zwischen sieben und 15 Jahre alt sind und die Leistung beziehen, bekommen über 48 Prozent die Zahlungen bereits seit mehr als vier Jahren. Auch bei den Alleinerziehenden, der Gruppe, die besonders oft von Armut bedroht ist, beziehen 42,2 Prozent seit mehr als 48 Monaten Hartz IV.
Erst kürzlich thematisiert, die falschen Jubelmeldungen, lanciert von PLÖD, freudig übernommen von allen großen deutschen Zeitungen. Eine selbstständige Recherche findet nicht mehr statt, es wird fast jeder Quatsch übernommen: Langzeitarbeitslosenzahl um 8 % gesunken. Lügenpresse?
Nur 2 Portale traten den bewussten Falschmeldungen Rechenkünsten entgegentraten:
Leipziger Internet Zeitung und MAKRONOM: Sie bestätigten die echten Zahlen und schrieben „freundlicherweise“ falsche „Interpretation“… auch der Spiegel soll inzwischen einen Schwenk vollzogen haben, indem die Zahl der Langzeitarbeitslosen nur um 0,8 % (und nicht 8!) gesunken sei.
Selbst die 0,8 % werden relativiert, weil sicher keiner eruiert hat, wie viele der Arbeitslosen mittlerweile in Rente gezwungen wurden. Es hat sich also nichts – bis gar nichts geändert. Hätte ja auch verwundert.