Gründer werden, Angestellter bleiben – neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt

Bei Existenzgründern hat sich in den letzten Jahren der Trend zum Aufbau von Start-ups im Nebenerwerb etabliert. Im Jahr 2013 haben sich gemäß einer von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) veröffentlichten Statistik immerhin über eine halbe Million Deutsche für diesen Weg in die Selbstständigkeit entschieden. Durchschnittlich investierten sie rund 13 Stunden pro Woche in den Aufbau ihres Start-ups. Tatsächlich bietet diese Form der Existenzgründung sehr gute Erfolgschancen, wenn ein paar grundsätzliche Regeln eingehalten werden.

Voraussetzungen für den erfolgreichen Start als nebenberuflicher Gründer

Die Gründung eines eigenen Unternehmens zusätzlich zum Beruf stellt immer eine große persönliche Kraftanstrengung dar. In der Regel bedeutet dies einen weitgehenden Verzicht auf Freizeit, denn das Start-up erfordert am Wochenende und nach Feierabend den vollen Einsatz des Gründers. Nur wer bereit ist, die Doppelbelastung aus Berufstätigkeit und Existenzgründung auf sich zu nehmen, wird die nebenerwerbliche Selbständigkeit nicht nach wenigen Wochen wieder aufgeben. Das Einverständnis des Arbeitgebers ist eine weitere wichtige Bedingung für die Gründung eines Start-ups als Nebenjob. Viele Arbeitsverträge sehen eine explizite Genehmigungspflicht für alle Arten von nebenberuflichen Tätigkeiten vor. Selbstverständlich dürfen nebenerwerbliche Existenzgründer mit dem Start-up ihrem Arbeitgeber keine Konkurrenz machen – auch aus diesem Grund ist eine frühzeitige Abstimmung der Existenzgründung mit dem Chef sehr zu empfehlen. Genauso muss die sozialversicherungsrechtliche Beurteilung der Selbständigkeit (mehr dazu auf www.pro-votum.de) berücksichtigt werden. Wer nur für einen Auftraggeber tätig ist, läuft Gefahr als scheinselbständig zu gelten.

Chancen der nebenberuflichen Existenzgründung

Die Vorteile der Teilzeit-Selbständigkeit bestehen vor allem in der finanziellen Unterstützung während der ersten, meist schwierigen Gründungsphase und der komfortablen Absicherung für den Fall des Scheiterns. Ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis sorgt neben einem regelmäßigen monatlichen Einkommen auch für die Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Auf diese Weise können Existenzgründer längere Durststrecken überstehen, die häufig in Kauf genommen werden müssen, bis sich ihr Angebot am Markt durchgesetzt hat. Sogar Geschäftsideen, deren Umsetzung viel Wagemut erfordern, lassen sich mit der Absicherung durch ein festes Gehalt, das regelmäßig aus einem Angestelltenverhältnis bezogen wird, leichter in Angriff nehmen. Nicht zuletzt profitieren nebenerwerbliche Gründer auch von der Aufrechterhaltung ihres beruflichen sozialen Netzwerks, insbesondere wenn ihr Start-up in der gleichen Branche wie ihr Hauptberuf angesiedelt ist.

Existenzgründung mit beschränktem Risiko

Die nebenberufliche Gründung eines eigenen Unternehmens ermöglicht Selbständigkeit, ohne damit ein finanzielles Fiasko zu riskieren. Allerdings sollten Existenzgründer im Nebenerwerb ihr großes Ziel nicht aus den Augen verlieren, ein florierendes Unternehmen zu schaffen. Deswegen kommt es entscheidend darauf an, sich bei guter Geschäftsentwicklung voll auf die Selbständigkeit zu konzentrieren.

Bildquelle: Thinkstockphotos, iStock, JackFrog

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