Wenn es um modische Kleidung geht, scheint bei den meisten Deutschen Konsum vor Nachhaltigkeit zu gehen: Viele werfen ihre „alte“ Kleidung weg und kaufen viel zu viel pro Modesaison neu.
Das hat jetzt eine von Greenpeace beauftragte Studie herausgefunden.
Massenprodukt Mode
Bei der im Auftrag von Greenpeace erstellten Umfrage wurden mehr als 1.000 Menschen zwischen 16 und 69 Jahren befragt. Ihre Antworten weisen drauf hin, dass Kleidung immer mehr zu einem Wegwerf-Produkt verkommt. Von den geschätzt über fünf Milliarden Kleidungsstücken in deutschen Haushalten werden laut Umfrage ungefähr 40 Prozent selten oder nie angezogen. Kleidung, die nicht mehr gefällt, wird von 64 Prozent der Befragten aussortiert, auch wenn sie ohne Schäden ist.
Schuhe werden weniger als ein Jahr getragen
Beim Schuhwerk gibt es ähnliche Tendenzen: Jeder achte befragte Bürger trägt seine Schuhe weniger als 12 Monate lang, und zum Schuhmacher werden kaum noch welche gebracht: Mehr als die Hälfte er 18- bis 29-jähirgen hat noch nie eine Schuster von innen gesehen. Fazit: Bei modischen Trends mitzumachen scheint in dieser Zeit wichtiger zu sein, als bei Kleidung nachhaltig zu denken: Immer mehr Klamotten landen immer früher in der Kleidersammlung oder im Müll. Auch beim Thema Gütesiegel zeigen sich ähnliche Tendenzen: Jeder zweite Befragte gab an, das die Siegel, die auf nachhaltige und umweltverträgliche Kleidung hinweisen, bei der Auswahl hilfreich sind – aber nur jeder Vierte achtet beim tatsächlichen Kaufen wirklich drauf.
Weitere Resultate der Umfrage
83 Prozent aller Befragten haben noch nie Kleidung verkauft oder getauscht, und wer einen höheren Bildungsgrad und mehr Einkommen hat, besitzt deutlich mehr im Kleiderschrank. Bei der Anzahl der Kleidungsstücke liegen bei den Geschlechtern die Frauen mit 118 Kleidungsstücken (ohne Unterwäsche) vorn, die Männer besitzen im Schnitt 73 Teile. Frauen aus dem Westen der Republik haben dabei die meiste Kleidung im Schrank.
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1) Gibt es überhaupt noch überall Schuhmacher?
2) Das letzte Mal, als ich mit Schuhen zu einem Schuhmacher kam, meinte er „da könne er auch nichts machen“. Dann kann ich auch ohne Umweg neue kaufen …
Leider gibt es nicht mehr überall Schuhmacher, aber in den größeren Städten ist dieser Beruf zum Glück noch vertreten. Manchmal können bei Lederarbeiten auch Sattler weiterhelfen. Die wiederum gibt es eher in ländlicheren Gebieten. Es bleibt im Einzelfall abzuwägen, ob sich eine Reparatur lohnt.